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Wirtschaft

Klimaschutz in der Landwirtschaft

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Unterschiedliche Auswirkungen auf Lebensmittelpreise in reichen und armen Ländern.

Potsdam 06.01.2025

Landwirte bekommen immer weniger von dem, was Verbraucher für Lebensmittel bezahlen, da moderne Agrar- und Ernährungssysteme die Kosten zunehmend auf nachgelagerte Bereiche wie Verarbeitung, Transport und Vermarktung verlagern. Eine neue Studie des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK) zeigt, dass dieser Effekt beeinflusst, wie Lebensmittelpreise auf Klimaschutzmaßnahmen in der Landwirtschaft reagieren: Während nachgelagerte Wertschöpfungsbereiche in reicheren Ländern den Anstieg der Verbraucherpreise abmildern, stellen klimaschutzbedingte Preissteigerungen bei Lebensmitteln für ärmere Länder – in denen die landwirtschaftlichen Kosten den Großteil des Lebensmittelpreises ausmachen – eine größere Herausforderung dar.

„In einkommensstarken Ländern wie den USA oder Deutschland erhalten die Landwirte weniger als ein Viertel der Ausgaben für Lebensmittel, verglichen mit über 70 Prozent im Afrika südlich der Sahara, wo die landwirtschaftlichen Kosten einen größeren Teil der Lebensmittelpreise ausmachen“, sagt PIK-Wissenschaftler David Meng-Chuen Chen, Hauptautor der in Nature Food veröffentlichten Studie. „Diese Kluft unterstreicht, wie unterschiedlich die Ernährungssysteme in den verschiedenen Regionen funktionieren.“ Die Forschenden gehen davon aus, dass mit der Entwicklung der Volkswirtschaften und der Industrialisierung der Lebensmittelproduktion Landwirte einen immer geringeren Anteil der Verbraucherausgaben erhalten werden, ein Maß, das als „food share“ am Lebensmittelpreis bekannt ist.

„In reichen Ländern kaufen wir zunehmend verarbeitete Produkte wie Brot, Käse oder Süßigkeiten, bei denen die Rohstoffe nur einen kleinen Teil des Preises ausmachen“, erklärt Benjamin Bodirsky, PIK-Wissenschaftler und Autor der Studie. „Der größte Teil des Preises wird für die Verarbeitung, den Einzelhandel, die Vermarktung und den Transport ausgegeben. Das bedeutet auch, dass die Verbraucherinnen und Verbraucher von den Schwankungen der Agrarpreise weitgehend abgeschirmt sind, die durch klimapolitische Maßnahmen wie Steuern auf Umweltverschmutzung oder Regelungen zum Flächenverbrauch verursacht werden. „Aber es macht auch deutlich, wie wenig die Landwirtinnen und Landwirte tatsächlich an Lebensmitteln verdienen.“

Analyse der gesamten Wertschöpfungskette erfasst die Auswirkung von Klimaschutzmaßnahmen

Um zu diesen Ergebnissen zu gelangen, kombinierte das Team statistische und prozessbasierte Modelle, um die Preiskomponenten von Lebensmitteln in 136 Ländern und 11 Lebensmittelgruppen zu bewerten. Es untersuchte die Preise für Lebensmittel, die sowohl zu Hause als auch außer Haus verzehrt werden. „Die meisten Modelle beschränken sich auf die Kosten in der Landwirtschaft, aber wir haben den gesamten Weg bis zum Lebensmittelgeschäft und sogar bis zum Restaurant oder zur Kantine untersucht“, sagt Chen. Durch die Analyse der gesamten Lebensmittelwertschöpfungskette liefern die Forschenden auch neue Erkenntnisse darüber, wie sich politische Maßnahmen zur Verringerung der Treibhausgas-Emissionen auf die Verbraucherinnen und Verbraucher auswirken: „Klimapolitische Maßnahmen, die auf eine Verringerung der Emissionen in der Landwirtschaft abzielen, rufen häufig die Sorge vor steigenden Lebensmittelpreisen hervor, insbesondere bei den Verbrauchern. Unsere Analyse zeigt, dass die langen Lieferketten moderner Ernährungssysteme die Verbraucherpreise vor drastischen Erhöhungen schützen, insbesondere in reicheren Ländern“, erklärt Chen.

Klimapolitik ist für die langfristige Sicherung der Agrar- und Ernährungssysteme unerlässlich

„Selbst bei einer sehr ehrgeizigen Klimapolitik mit einer hohen Bepreisung von Treibhausgasen in der Landwirtschaft wären die Auswirkungen auf die Verbraucherpreise bis zum Jahr 2050 in reicheren Ländern viel geringer“, sagt Bodirsky. Die Verbraucherpreise für Lebensmittel in reicheren Ländern würden durch klimapolitische Maßnahmen nur um das 1,25-fache steigen, obwohl die Erzeugerpreise bis 2050 um das 2,73-fache höher wären. Im Gegensatz dazu würden in ärmeren Ländern die Verbraucherpreise für Lebensmittel unter einer ehrgeizigen Klimapolitik bis 2050 um den Faktor 2,45 steigen, während die Erzeugerpreise um den Faktor 3,3 steigen würden. Auch wenn die Verbraucherpreise in Ländern mit niedrigerem Einkommen weniger stark steigen als die Preise für Landwirte, wäre es für die Menschen in ärmeren Ländern immer noch schwieriger, sich ausreichend und gesund zu ernähren.

Trotz der Preisinflation bei Lebensmitteln müssen Verbraucherinnen und Verbraucher mit niedrigem Einkommen aber nicht zwangsläufig unter den Maßnahmen zum Klimaschutz leiden. Eine frühere Studie des PIK (Soergel et al. 2021) zeigt, dass ärmere Haushalte trotz der Preisinflation bei Lebensmitteln netto besser gestellt wären, wenn die Einnahmen aus der CO2-Bepreisung zur Unterstützung einkommensschwacher Haushalte verwendet würden, da sie dann höhere Einkommen zur Verfügung hätten.

„Klimapolitik mag kurzfristig eine Herausforderung für Verbraucherinnen, Landwirte und Lebensmittelproduzierende sein, aber sie ist für die langfristige Sicherung der Agrar- und Ernährungssysteme unerlässlich“, sagt Hermann Lotze-Campen, Leiter der Forschungsabteilung „Klimaresilienz“ und Autor der Studie. „Ohne ehrgeizige klimapolitische Maßnahmen und Emissionsreduzierungen werden die Folgen eines ungebremsten Klimawandels, wie Ernteausfälle und Unterbrechungen der Lieferketten, die Lebensmittelpreise wahrscheinlich noch weiter in die Höhe treiben. „Die Klimapolitik sollte Mechanismen vorsehen, die allen eine schonende Transformation ermöglichen, wie etwa faire CO2-Preise, finanzielle Unterstützung für besonders vulnerable Regionen und Bevölkerungsgruppen sowie Investitionen in nachhaltige Anbaumethoden.“

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Wirtschaft

ifo Institut: Unternehmen streichen weiter Stellen

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München 26.11.2025

– Die Unternehmen in Deutschland sind bei ihrer Personalplanung restriktiver geworden. Das ifo Beschäftigungsbarometer sank im November auf 92,5 Punkte, nach 93,5 Punkten im Oktober. „Viele Unternehmen streichen weiter Stellen“, sagt Klaus Wohlrabe, Leiter der ifo Umfragen. „Aufgrund der stotternden Konjunktur bleibt die Entwicklung am Arbeitsmarkt schwach.“

In der Industrie setzte das Barometer seine Abwärtsbewegung fort. Dort hält der Trend zum Personalabbau in fast allen Branchen an. Die Dienstleister sind nach einem kurzen Aufatmen im Vormonat wieder merklich vorsichtiger bei Neueinstellungen. Insbesondere das Gastgewerbe plant, weitere Stellen zu streichen. Einzig die Rechtsberatungen und Steuerbüros wollen kräftig neues Personal einstellen. Die Handelsunternehmen planen trotz anstehendem Weihnachtsgeschäft mit weniger Mitarbeitern. Im Baugewerbe steigt der Bedarf an Arbeitskräften etwas. Das Barometer erreichte dort den höchsten Wert seit Mai 2022.

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Wirtschaft

Süßigkeiten zum Advent: Teils deutliche Preissteigerungen

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• Im Oktober 2025 kosteten Schokoladen 21,8 % und andere Süßwaren 5,0 %
mehr als im Vorjahresmonat
• Erzeugerpreise von Zucker, Süßwaren und Schokoladen gegenüber 2020
deutlich gestiegen
• Kakao-Importe nach deutlichen Preisanstiegen 2024 zuletzt etwas
günstiger

Wiesbaden, Berlin 26.11.2025 

– In der Vorweihnachtszeit wird viel genascht und der Adventskalender gerne mit Süßigkeiten gefüllt. Einige der süßen Leckereien sind dabei binnen Jahresfrist deutlich teurer geworden. Für Schokoladen mussten Verbraucherinnen und Verbraucher im Oktober 2025 um 21,8 % höhere Preise als im Vorjahresmonat zahlen, wie das Statistische Bundesamt (Destatis)
mitteilt. Darunter kostete die Schokoladentafel 30,7 % und ein Riegel oder andere Erzeugnisse aus Schokolade 16,0 % mehr als vor einem Jahr. Bei anderen Süßwaren (+5,0 %) verteuerten sich vor allem Pralinen deutlich um 22,1 % gegenüber dem Vorjahresmonat, die Preise für Bonbons blieben nahezu unverändert (+0,4 %), während sich Kaugummi, Gummibärchen oder Ähnliches um 2,8 % verbilligten. Die Preise für Kekse stiegen um 1,7 %. Die Verbraucherpreise insgesamt stiegen im selben Zeitraum um 2,3 %, darunter die Preise für Nahrungsmittel unterdurchschnittlich um 1,3 %. Ein naheliegender Grund für die aktuelle Entwicklung der Verbraucherpreise von Schokoladen und anderen Süßwaren sind die kurz- oder mittelfristigen Preissteigerungen bei wichtigen Zutaten wie Kakao und Zucker auf den vorgelagerten Wirtschaftsstufen.

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Welt

Importierte Feuerwerkskörper kommen fast ausschließlich aus China

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Wiesbaden 25.11.2025   

– In diesem Jahr sind die Importe von Böllern, Raketen und Co. nach Deutschland stark gestiegen. Im Zeitraum Januar bis September 2025 wurden mehr als 42 400 Tonnen Feuerwerkskörper nach Deutschland importiert. Das waren 62,6 % mehr als im Vorjahreszeitraum, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt. In den ersten drei Quartalen 2024 wurden 26 100 Tonnen Feuerwerkskörper eingeführt. Die Feuerwerksimporte in den ersten drei Quartalen 2025 haben auch das Niveau des Vor-Corona-Jahres 2019 (29 800 Tonnen) um 42,4 % übertroffen. In den Jahren der Covid-19-Pandemie hatte es Verkaufsverbote für Feuerwerkskörper gegeben – die Importe waren entsprechend niedrig. Seither wird mit Verweis auf Sicherheits- und Umweltschutzaspekte immer wieder über Einschränkungen für privates Feuerwerk debattier6

Mit einem Anteil von 98 % kamen fast alle von Januar bis September 2025 eingeführten Feuerwerkskörper aus China. Die chinesischen Importe nach Deutschland machten in den vergangenen 20 Jahren durchgängig mehr als 90 % der insgesamt eingeführten Menge an Feuerwerkskörpern aus.

Exporte von Feuerwerkskörpern gesunken

Feuerwerkskörper werden in deutlich geringerem Umfang aus Deutschland exportiert als hierzulande eingeführt. Von Januar bis September 2025 wurden 671 Tonnen Feuerwerkskörper exportiert, das waren 28,7 % weniger als im Vorjahreszeitraum. Damals wurden 941 Tonnen Raketen, Böller und Co. ausgeführt. Im Vor-Corona-Jahr 2019 wurden im Vergleichszeitraum 1 980 Tonnen Feuerwerkskörper exportiert.

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Berlin

Zukunft unternehmen – Creative Tech als Schlüssel für Wandel und Wachstum

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Berlin 24.11.2025

– Heute findet der Kongress „Zukunft unternehmen – Creative Tech als Schlüssel für Wandel und Wachstum“ in Berlin statt – mit Beteiligung der Parlamentarischen Staatssekretärin bei der Bundesministerin für Wirtschaft und Energie, Gitta Connemann, sowie des Staatsministers für Kultur und Medien, Wolfram Weimer. Im Mittelpunkt stehen zentrale Zukunftsthemen wie der Einsatz neuer Technologien, Cross-Innovation und die Transformation der Wirtschaft.

Der Kongress macht deutlich, wie eng und wirkungsvoll die Vernetzung zwischen der Kreativwirtschaft, den Ländern und Regionen, aber auch vielen anderen Wirtschaftsbranchen inzwischen geworden ist. Vertreterinnen und Vertreter unterschiedlicher Branchen tauschen sich aus, entwickeln Ideen weiter und setzen Impulse – oft über Branchengrenzen hinweg.

Die Parlamentarische Staatsekretärin Gitta Connemann betont: „Der Kongress und die große Beteiligung zeigen: Die Kreativwirtschaft strahlt wie ein Scheinwerfer weit in andere Branchen hinein. In kurzer Zeit hat sie Brücken gebaut, die früher kaum vorstellbar gewesen wären. Es ist beeindruckend, wie groß das gemeinsame Interesse verschiedener Branchen ist, mit der Kreativwirtschaft an Lösungen zu arbeiten. Innovationen aus der Kreativwirtschaft sind ein kräftiger Hebel für Wertschöpfung und Wachstum. Sie ist damit nicht nur ein Impulsgeber – sie ist ein Booster für unsere gesamte Wirtschaft.“

Staatsminister für Kultur und Medien Wolfram Weimer: „Wenn Kreative auf neue Technologien stoßen, passiert etwas, das weit über die ökonomische Wertschöpfung und technische Innovation hinausgeht. Creative Tech kann kulturelles und zugleich wirtschaftliches Kapital schaffen, das Menschen verbindet, Identität und Sinn stiftet. Damit ist die Kultur- und Kreativwirtschaft ein bedeutendes Element im emotionalen und geistigen Betriebssystem unseres Landes. Deshalb ist es der Bundesregierung ein besonderes Anliegen, die Kultur- und Kreativwirtschaft politisch auf ein neues Niveau zu heben und genau dafür steht der heutige Kongress.“

Der Kongress wird organisiert und durchgeführt vom KreativBund – Bundeszentrum Kultur- und Kreativwirtschaft, in Kooperation mit der Koalition Kultur- und Kreativwirtschaft (k3d) sowie medianet berlinbrandenburg. KreativBund arbeitet im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie und des Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien.

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Wirtschaft

Cloud Service im Jahre 2025

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Wiesbaden, Berlin  24.11.2025   

– Etwas mehr als die Hälfte (54 %) der Unternehmen in Deutschland mit mindestens 10 Beschäftigten nutzen im Jahr 2025 kostenpflichtige IT-Dienste über Cloud Computing (sogenannte Cloud-Services) über das Internet. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, verwenden Großunternehmen ab 250 Beschäftigten deutlich häufiger Cloud-Services als mittlere und kleine Unternehmen. So nutzen 86 % der Großunternehmen Cloud-Services, aber nur 65 % der mittleren Unternehmen mit 50 bis 249 Beschäftigten und 51 % der kleinen Unternehmen mit 10 bis 49 Beschäftigten.

Die Bedeutung von Cloud-Services variiert in den verschiedenen Wirtschaftsbereichen. Besonders häufig eingesetzt werden sie im Bereich Information und Kommunikation. Hier nutzen 88 % der Unternehmen Cloud-Services. Vergleichsweise selten kommen Cloud-Services im Gastgewerbe (45 %) und im Bereich Verkehr und Lagerei (43 %) zum Einsatz.

Unternehmen, die Cloud-Services verwenden, nutzen diese am häufigsten für E-Mails (76 %), zur Speicherung von Daten (71 %) und für Office-Anwendungen wie Textverarbeitungsprogramme oder Tabellenkalkulation (68 %). Vergleichsweise selten werden Softwareanwendungen wie ERP (Enterprise Resource Planning) und CRM (Customer Relationship Management) als Cloud-Services genutzt (jeweils 23 % der Unternehmen).

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Politik

Deutschland zeigt keine Führungsstärke in Sachen Klima- und Steuergerechtigkeit

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Berlin, Nairobi 21.11.2025

– Nach Angaben von Germanwatch hat Deutschland bei der dritten Verhandlungsrunde zur UN Framework Convention on International Tax Cooperation (UNFCITC) in Nairobi eine zentrale Gelegenheit versäumt, internationale Führungsstärke in Sachen Klima- und Steuergerechtigkeit zu zeigen. „Das ist enttäuschend“, bilanziert Nouhaila Zaki, Referentin für internationale Besteuerung zur Klimafinanzierung bei Germanwatch.

Laut Germanwatch blieb die deutsche Delegation trotz früherer Unterstützungssignale aus dem Finanz- und Entwicklungsministerium eine klare Haltung zur Besteuerung von Ultrareichen schuldig. Zaki kritisiert: „Mehrere Minister der Bundesregierung haben die faire Besteuerung extremer Vermögen in verschiedenen Foren öffentlich befürwortet. Der Graben innerhalb der Bundesregierung geht auf Kosten Deutschlands internationaler Glaubwürdigkeit und ignoriert eines der wirkungsvollsten Instrumente zur Finanzierung von Klimagerechtigkeit.“ Auch zur progressiven Umweltbesteuerung habe Deutschland keine Position bezogen, obwohl diese, so Zaki, sicherstellen würde, „dass diejenigen mit den breitesten Schultern, den höchsten Emissionen und dem größten Vermögen endlich ihren fairen Anteil leisten“.

Germanwatch warnt, dass Deutschlands Glaubwürdigkeit als Klimavorreiter auf dem Spiel steht. Die Organisation verweist darauf, dass sowohl die Klimaverhandlungen in Belém (COP30) als auch die Gespräche in Nairobi zeigen, wie groß das Potenzial einer ambitionierten globalen Steueragenda für die Mobilisierung von Klimafinanzierung sei. Die nächste Verhandlungsrunde zur UN-Steuerkonvention im Februar 2026 werde, ein entscheidender Test für den politischen Willen der Bundesregierung sein.

Zaki betont: „Es ist höchste Zeit, dass Deutschland und der Rest Europas endlich ernst machen. Klimaschutz und Steuergerechtigkeit hängen unmittelbar miteinander zusammen.“ Als ersten Schritt fordert Germanwatch, die Bundesregierung solle von der geplanten Senkung der Luftverkehrssteuer abrücken. „Eine fossile Subvention zu beschließen, während bei der Weltklimakonferenz um den Ausstieg aus fossilen Energien gerungen wird, ist ein Affront.“

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Wirtschaft

ifo Institut: Mehr Unternehmen fürchten um ihre Existenz

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München 21.11.2025

– Der Anteil deutscher Unternehmen, die ihre wirtschaftliche Existenz akut bedroht sehen, ist auf 8,1 Prozent gestiegen. Im Oktober 2024 waren es noch 7,3 Prozent. Das geht aus einer Umfrage des ifo Instituts hervor. „Die Zahl der Unternehmensinsolvenzen dürfte damit auch in den kommenden Monaten auf einem hohen Niveau bleiben“, sagt Klaus Wohlrabe, Leiter der ifo Umfragen. „Wegen fehlender neuer Aufträge, schwacher Nachfrage und zunehmendem internationalen Wettbewerb stehen zahlreiche Unternehmen unter Druck.“ 

Als größte Gefahr für ihre Existenz sehen die Unternehmen branchenübergreifend den Auftragsmangel, der zu erheblichen Liquiditätsengpässen führt. Auch gestiegene Betriebs- und Personalkosten belasten die Unternehmen, während die fehlende Nachfrage ihre Umsätze schmälert. Hinzu kommen hohe bürokratische Anforderungen, die den Druck weiter erhöhen. 

Insbesondere im Einzelhandel steigen die Existenzsorgen. 15 Prozent berichten von tiefgreifenden wirtschaftlichen Problemen. Im letzten Jahr waren es noch 13,8 Prozent. Auch bei den Dienstleistern stieg die Insolvenzgefahr. Hier sehen sich 7,6 Prozent der Unternehmen in ihrer wirtschaftlichen Existenz bedroht (Oktober 2024: 5,8 Prozent). 

In der Industrie ist der Anteil leicht von 8,6 auf 8,1 Prozent gesunken. Auch im Bauhauptgewerbe gab es etwas Entspannung. Nach 7,9 Prozent im Vorjahr sehen nun 6,3 Prozent der Unternehmen massive wirtschaftliche Probleme.

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Welt

Kraftfahrzeugexporte nach China und in die Vereinigten Staaten gehen stark zurück

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Berlin 19.11.2025   

– Mit einem Außenhandelsumsatz von 185,9 Milliarden Euro von Januar bis September 2025 hat die Volksrepublik China die Vereinigten Staaten wieder als wichtigster Handelspartner Deutschlands abgelöst. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, wurde mit den Vereinigten Staaten im gleichen Zeitraum ein Außenhandelsumsatz (Summe der Exporte und Importe) in Höhe von 184,7 Milliarden erreicht. Der Außenhandelsumsatz mit China stieg dabei von Januar bis September 2025 leicht um 0,6 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum an, während der Umsatz mit den Vereinigten Staaten im gleichen Zeitraum um 3,9 % zurückging. China war bereits von 2016 bis 2023 Deutschlands wichtigster Handelspartner und wurde im Jahr 2024 durch die Vereinigten Staaten vom ersten Platz verdrängt. 

Januar bis September 2025: Deutsche Exporte nach China gehen stärker zurück (-12,3 %) als in die Vereinigten Staaten (-7,8 %)

Im Zeitraum von Januar bis September 2025 sanken die Exporte Deutschlands in die Volksrepublik China mit -12,3 % gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum stärker als die Exporte in die Vereinigten Staaten, die nur um 7,8 % zurückgingen. In den ersten neun Monaten des Jahres 2025 wurden nach China Waren im Wert von 61,4 Milliarden Euro exportiert, in die Vereinigten Staaten gingen Waren im Wert von 112,7 Milliarden Euro. Damit waren die Vereinigten Staaten weiterhin wichtigstes Empfängerland deutscher Waren – wie bereits seit 2015. China lag in der Rangliste der wichtigsten deutschen Exportländer auf Rang 6. 

Importe aus China um 8,5 % gestiegen, aus den Vereinigten Staaten um 2,8 %

Während die Exporte Deutschlands nach China und in die Vereinigten Staaten von Januar bis September 2025 im Vergleich zu den ersten neun Monaten des Jahres 2024 zurückgingen, stiegen die deutschen Importe aus beiden Staaten an. Aus China wurden 8,5 % mehr Waren importiert als im Vergleichszeitraum Januar bis September 2024, die Importe aus den Vereinigten Staaten stiegen um 2,8 %. Die Volksrepublik China war dadurch mit Importen in Höhe von 124,5 Milliarden Euro mit weitem Abstand vor den Niederlanden (73,5 Milliarden Euro) für Deutschland das wichtigste Lieferland. Die Vereinigten Staaten belegten von Januar bis September 2025 mit Importen in Höhe von 71,9 Milliarden Euro Rang 3 in der Rangfolge wichtigsten deutschen Lieferländer. 

Kraftfahrzeugexporte nach China und in die Vereinigten Staaten gehen stark zurück

Die Exporte von Kraftfahrzeugen und Kraftfahrzeugteilen gingen von Januar bis September 2025 sowohl nach China als auch in die Vereinigten Staaten stark zurück. Nach China wurden Kraftfahrzeuge im Wert von 10,9 Milliarden Euro exportiert. Das war ein Einbruch um 6,1 Milliarden Euro (-35,9 %) gegenüber Januar bis September 2024. Die Kraftfahrzeugexporte in die Vereinigten Staaten gingen um 3,6 Milliarden Euro (-13,9 %) auf 22,4 Milliarden Euro zurück. Starke Rückgänge bei den Exporten nach China verzeichneten von Januar bis September 2025 auch die Maschinenexporte, die um 1,5 Milliarden Euro (-10,7 %) auf 12,6 Milliarden Euro zurückgingen, sowie Exporte von elektrischen Ausrüstungen mit einem Rückgang von 1,3 Milliarden Euro (-13,2 %) auf 8,3 Milliarden Euro. Bei den Exporten in die Vereinigten Staaten waren die größten Rückgänge – neben den Kraftfahrzeugexporten – in den Warenbereichen „Sonstige Fahrzeuge (vor allem Flugzeuge)“ mit einem Minus von 3,2 Milliarden Euro (-44,3 %) auf 4,0 Milliarden Euro und „Maschinen“ mit einem Rückgang von 2,1  Milliarden Euro (-9,5 %) auf 19,7 Milliarden Euro zu verzeichnen.

Bei den deutschen Importen aus China gab es von Januar bis September 2025 den größten absoluten Anstieg bei elektrischen Ausrüstungen mit +3,1 Milliarden Euro (+14,7 %) auf 24,2 Milliarden Euro. Der zweitgrößte Anstieg ergab sich bei den Importen von Bekleidung mit einem Zuwachs von 1,2 Milliarden Euro (+20,6 %) auf 7,1 Milliarden Euro, der drittgrößte bei Maschinen mit einem Anstieg von ebenfalls 1,2 Milliarden Euro (+12,4 %) auf 10,6 Milliarden Euro.

Im Handel mit den Vereinigten Staaten stiegen von Januar bis September 2025 am stärksten die Importe von sonstigen Fahrzeugen (Flugzeugen) um 1,9 Milliarden Euro (+25,9 %) auf 9,3 Milliarden Euro. Weitere große Zuwächse waren bei den Importen von pharmazeutischen Erzeugnissen um 1,2 Milliarden Euro (+11,6 % auf 11,5 Milliarden Euro) und von Metallen mit einer Steigerung von 0,7 Milliarden Euro (+49,4 % auf 2,1 Milliarden Euro) zu verzeichnen.

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Wirtschaft

ifo Institut: Jedes dritte Unternehmen leidet unter Auftragsmangel

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München, Berlin  19.11.2025

– Etwa ein Drittel der Unternehmen bekommt zu wenig Aufträge. Der Anteil sank leicht von 37,8 Prozent im Juli auf 36,9 Prozent im Oktober. Damit liegt er aber weiter deutlich über dem langfristigen Durchschnitt. „Der Weg aus der Auftragsflaute ist noch lang“, sagt Klaus Wohlrabe, Leiter der ifo Umfragen. „Der Auftragsmangel kann durch konjunkturellbedingte Nachfrageschwäche, aber auch durch zu hohe Kosten und damit mangelnde preisliche Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen entstehen.“ 
 
In der Industrie ist der Anteil der Unternehmen mit fehlenden Aufträgen gesunken – von 38,0 Prozent im Juli auf 35,5 Prozent im Oktober. So atmet vor allem der Automobilbereich etwas auf – nach 38,7 Prozent im Juli fehlen nun 29,5 Prozent der Unternehmen die Aufträge. Im Metallsektor und in der Papierindustrie (jeweils rund 44 Prozent) bleibt die Lage aber besonders schwierig. In der Chemischen Industrie stieg der Anteil um rund fünf Prozentpunkte auf 39,1 Prozent.
 
Die Dienstleister berichten sogar etwas häufiger von fehlenden Aufträgen: Der Anteil stieg von 31,4 auf 33,6 Prozent. Besonders betroffen sind Leiharbeitsfirmen (64 Prozent). Auch in der Beherbergung (52,4 Prozent) sowie bei Werbeagenturen und Marktforschern (54,8 Prozent) ist der Auftragsmangel überdurchschnittlich hoch.  
 
Im Handel bleibt die Lage schwierig: Unter den Großhändlern klagten knapp zwei Drittel (61,9 Prozent) über fehlende Aufträge – ein leichter Rückgang gegenüber dem Vorquartal (64,9 Prozent). Unter den Einzelhändlern hat sich die Situation nur minimal verbessert: Der Anteil sank von 52,1 auf 48,4 Prozent – damit berichtet weiterhin etwa jeder zweite Betrieb über eine unzureichende Nachfrage. 

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Politik

Etat 2026: Leichtes Minus im Außen-Etat

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Berlin 17.11.2025 

– Im Einzelplan des Auswärtigen Amtes sind im kommenden Jahr Ausgaben in Höhe von 6,03 Milliarden Euro (2025: 5,89 Milliarden Euro) vorgesehen. Das sind 33,84 Millionen Euro weniger als im Regierungsentwurf vorgesehen. Das beschloss der Haushaltsausschuss in seiner Bereinigungssitzung zum Bundeshaushalt 2026 am Freitagmorgen. Die im Haushalt 2026 ausgebrachten Verpflichtungsermächtigungen im Etat von Bundesminister Johann Wadephul (CDU) liegen mit 2,64 Milliarden Euro um 129,28 Millionen Euro über dem Regierungsentwurf.

Der Haushaltsausschuss beschloss diverse Änderungen auf Grundlage der Bereinigungsvorlage des Bundesfinanzministeriums. So wird ein Beschluss des Haushaltsausschusses zum Bundeshaushalt 2025 fortgeschrieben, der im Regierungsentwurf für den Haushalt 2026 noch nicht abgebildet war. Danach soll der Malteser Hilfsdienst für das Projekt „Lebanon AHEAD“ in den nächsten drei Jahren jeweils 26 Millionen Euro erhalten.

Die politischen Stiftungen erhalten ebenfalls mehr Geld für gesellschafts- und europapolitische Maßnahmen. Der Ansatz für 2026 liegt mit 86,03 Millionen Euro 10,03 Millionen Euro über dem Regierungsentwurf und wird mit einer „Anpassung an den Bedarf“ begründet.

Zudem wird im Haushaltsplan Vorsorge für den Fall getroffen, dass eine Vereinbarung für Versöhnungsleistungen für Namibia erst 2026 unterzeichnet werden kann. Dafür ist eine Verpflichtungsermächtigung in Höhe von 46 Millionen Euro ausgebracht, die in den Jahren 2027 bis 2043 fällig werden soll.

Die Koalitionsfraktionen setzten zudem noch einige kleinteiligere Änderungen durch. So bekommt beispielsweise der Volksbund Kriegsgräberfürsorge für seine Arbeit in den Jahren ab 2026 jeweils 2,5 Millionen Euro.

Deutlich erhöht wird zudem die Förderung für die Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem, und zwar von einer Million Euro auf fünf Millionen Euro. Die Verpflichtungsermächtigung für die Folgejahre wurde ebenfalls entsprechend angepasst.

Ebenfalls in Jerusalem wird die Renovierung und der Umbau der Abtei Dormitio der Benediktiner aus dem Außen-Etat gefördert. Zwei Millionen Euro werden nach Willen der Koalitionsfraktionen zweckgebunden für eine neue Orgel zur Verfügung gestellt.

Insgesamt 28 Millionen Euro, davon acht Millionen Euro im kommenden Jahr, sind im Etat für die Renovierung der St.-Petri-Kirche in Riga eingeplant. Die Mittel sind bis zur Vorlage eines Konzeptes gesperrt.

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Politik

Gesicherte Energie-Versorgung

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Berlin 14.11.2025

Der Koalitionsausschuss hat sich auf eine Kraftwerksstrategie geeinigt. Dafür sollen im Jahr 2026 acht bis zehn Gigawatt steuerbare Kraftwerksleistung ausgeschrieben werden, die einspringen sollen, wenn der Wind nicht weht und die Sonne nicht scheint. Eine abschließende Einigung mit der EU-Kommission dazu soll zeitnah erfolgen. Auch soll der Deutschlandfonds privates Kapital für den Ausbau der Energieinfrastruktur mobilisieren. Dazu Ingbert Liebing, Hauptgeschäftsführer des Verbands kommunaler Unternehmen (VKU), in einer Erst-Einschätzung:   

„Die Einigungen in der Koalition sind ein wichtiger Schritt für die Energiewende. Der Deutschlandfonds könnte neuen Schwung bringen, weil damit privates Kapital für die Energiewende mobilisiert und so die notwendigen milliardenschwere Investitionen gehebelt werden können. Dazu müsste der Bund Risiken, insbesondere bei Wärme-Projekten, durch Bürgschaften und Garantien minimieren und weitere Eigen- und Fremdkapitalfinanzierungsinstrumente für die KfW ermöglichen.   

Neue Gaskraftwerke und KWK-Anlagen können die Sicherheit unserer Energieversorgung stärken. Das ist gut für Wirtschaft, Bürger und Stadtwerke. An diesem Punkt standen wir in den letzten Jahren gleichwohl schon mehrfach, entscheidend ist die Genehmigung der EU-Kommission.  

Hier braucht es jetzt schnellstmöglich Klarheit. Die Bundesregierung muss zudem faire, wettbewerbsfreundliche Ausschreibungsbedingungen für neue Gaskraftwerke sicherstellen, die auch Stadtwerken einen Zuschlag ermöglichen: Sie sollten deshalb auch kleinere Lose vorsehen und auf Dezentralität setzen, damit der Ausbau der Gaskraftwerke kosteneffizient und in einem fairen Wettbewerb erfolgen kann. Die Kraftwerksstrategie darf aber keine Eintagsfliege bleiben.  

Entscheidend für echte Versorgungssicherheit ist darüber hinaus, jetzt schnellstmöglich das Kraft-Wärme-Kopplungsgesetz (KWKG) zu verlängern und zukunftsfest zu machen. Versorgungssicherheit braucht mehr als nur ein Standbein: KWK-Anlagen sind die Alleskönner der Energiewende, weil sie im Gegensatz zu reinen Gaskraftwerken auf der grünen Wiese nicht nur Strom, sondern auch Wärme absichern. Und schließlich brauchen wir zügig auch eine Diskussion über das Strommarktdesign der Zukunft mit einem technologieoffenen Kapazitätsmechanismus, der dezentrale Flexibilität in den Mittelpunkt stellt.”

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Wirtschaft

Wirtschaftsstatus 3. Quartal 2025

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Wiesbaden, Berlin 14.11 2025 

– In den ersten drei Quartalen des Jahres 2025 wurden in Deutschland rund 99.300 Betriebe gegründet, deren Rechtsform und Beschäftigtenzahl auf eine größere wirtschaftliche Bedeutung schließen lassen. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, waren das 9,5 % mehr neu gegründete größere Betriebe als im Vorjahreszeitraum. Gleichzeitig stieg jedoch auch die Zahl der vollständigen Aufgaben von Betrieben mit größerer wirtschaftlicher Bedeutung um 4,8 % auf rund 74.300.

Insgesamt 487.700 Neugründungen und 360.700 vollständige Gewerbeaufgaben

Die Neugründungen von Gewerben waren in den ersten drei Quartalen 2025 mit insgesamt rund 487.700 um 6,9 % höher als im Vorjahreszeitraum. Die Gesamtzahl der Gewerbeanmeldungen stieg um 5,6 % auf rund 578.400. Zu den Gewerbeanmeldungen zählen neben Neugründungen von Gewerbebetrieben auch Betriebsübernahmen (zum Beispiel Kauf oder Gesellschaftereintritt), Umwandlungen (zum Beispiel Verschmelzung oder Ausgliederung) und Zuzüge aus anderen Meldebezirken.

Die Zahl der vollständigen Gewerbeaufgaben war im 1. bis 3. Quartal 2025 mit rund 360.700 um 1,1 % höher als im 1. bis 3. Quartal 2024. Die Gesamtzahl der Gewerbeabmeldungen stieg um 0,8 % auf rund 446.500. Neben Gewerbeaufgaben zählen dazu auch Betriebsübergaben (zum Beispiel Verkauf oder Gesellschafteraustritt), Umwandlungen oder Fortzüge in andere Meldebezirke.

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Politik

ifo Institut: Viele Investitionen im Bundeshaushalt sind Mogelpackungen

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München, Berlin 13.11.2025

– Der Bundeshaushalt 2026 weist laut Berechnungen des ifo Instituts erhebliche Unschärfen bei den ausgewiesenen Investitionsausgaben auf. Zwar sind im kommenden Jahr 56,1 Milliarden Euro unter der Kategorie „Investitionen“ verbucht, nach 62,7 Milliarden Euro im Jahr 2025. Doch ein großer Teil dieser Mittel entfällt auf Posten, deren investiver Charakter zweifelhaft ist. „Viele der im Haushalt als Investitionen bezeichneten Ausgaben sind in Wahrheit keine produktiven Zukunftsausgaben, sondern verdeckte Zuschüsse“, sagt ifo Forscherin Emilie Höslinger.  
 
Unter den zehn größten Investitionsposten 2026 – sie summieren sich auf 24,4 Milliarden Euro und damit 43,1 Prozent der gesamten Investitionsausgaben – finden sich zahlreiche Positionen, die nicht dazu dienen, Infrastruktur aufzubauen oder zu erhalten. Dazu zählen unter anderem 7,6 Milliarden Euro an Darlehen an die Sozialversicherungen sowie 6,85 Milliarden Euro für internationale Hilfen, Gewährleistungen und Entschädigungen. 
 
Tatsächlich fließen unter den zehn größten Investitionsposten (24,4 Mrd. Euro) nur rund 5,8 Milliarden Euro in Infrastrukturinvestitionen – etwa in Autobahnen und Schienenwege. Weitere 2,65 Milliarden Euro sind für den sozialen Wohnungsbau vorgesehen. Zudem werden 1,5 Milliarden Euro als „Vorsorge Ausgabereste Investitionen“ verbucht – eine buchhalterische Kategorie, mit der nicht verausgabte Mittel aus dem Vorjahr die Investitionsquote erhöhen. 
 
„Der Rückgang klassischer Bauinvestitionen zeigt deutlich, dass der Bund seine Investitionsstatistik zunehmend durch Sondereffekte aufbläht“, erklärt Höslinger. Vor der Pandemie machten Baumaßnahmen noch rund 20 Prozent der investiven Ausgaben aus; 2025 und 2026 sind es nur noch etwa 10 Prozent. Zuwächse verzeichnen hingegen kreditfinanzierte Posten, die von der Schuldenbremse ausgenommen sind – etwa Darlehen an Sozialversicherungen oder die Deutsche Bahn. „Die vielen und zum großen Teil nicht eindeutig benannten Positionen, es sind mehr als 700, verzerren das Bild staatlicher Investitionstätigkeit und erschweren eine ehrliche Diskussion über die Zukunftsfähigkeit der öffentlichen Finanzen“, so Höslinger. 

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Politik

Kampf gegen Mehrwertsteuerbetrug

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Berlin 14.11.2025

Die Europäische Kommission hat eine Änderung vorgeschlagen, um die Zusammenarbeit zwischen der Europäischen Staatsanwaltschaft (EUStA), dem Europäischen Amt für Betrugsbekämpfung (OLAF) und den Mitgliedstaaten zu stärken. Der Vorschlag bietet eine Rechtsgrundlage für den Informationsaustausch und den Zugang zu Mehrwertsteuerdaten. Dadurch ist die EU besser in der Lage, Betrug zum Nachteil der finanziellen Interessen der Union zu bekämpfen.

Fairplay gewährleisten, Steuerbetrüger zur Rechenschaft ziehen

Wopke Hoekstra, EU-Kommissar für Klima, Netto-Null und sauberes Wachstum, sagte: „Die Bekämpfung des Mehrwertsteuerbetrugs hat für mich und die Kommission Priorität. Dieser Vorschlag wird unsere Fähigkeit stärken, unsere finanziellen Interessen zu schützen und Fairplay im Binnenmarkt zu gewährleisten. Wer versucht, durch Betrug zu profitieren, wird zur Rechenschaft gezogen. Mit digitalen Instrumenten und einem besseren Informationsaustausch schaffen wir ein stärkeres, gerechteres Steuersystem für alle.“

Digitale Echtzeit-Berichterstattung

Durch die Einführung der digitalen Echtzeitberichterstattung über den grenzüberschreitenden Handel im Rahmen des Pakets „Mehrwertsteuer im digitalen Zeitalter“ erhalten die Mitgliedstaaten wertvolle Informationen. Sie sind wichtig, um den Kampf gegen Mehrwertsteuerbetrug, insbesondere Karussellbetrug, zu intensivieren.

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Berlin

Bewerbungsphase für den ITB Buyers Circle gestartet

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Berlin 12.11.2025

Die ITB Berlin 2026 öffnet den Zugang zum exklusiven Netzwerk für führende Top-Einkäufer – mit Insights, Trends und exklusiven Vorteilen auf der weltweit führenden Tourismusfachmesse.

Jedes Jahr wählt die ITB Berlin, die vom 3. bis 5. März als reine Fachmesse stattfindet und 2026 ihr 60-jähriges Jubiläum feiert, rund 1.300 Top-Einkäuferinnen und -Einkäufer aus. Diese Mitglieder des exklusiven Netzwerks profitieren von besonderen Vorteilen. Ziel ist es, Top-Entscheidungsträger aus Leisure, Business Travel, MICE und Travel Technology zusammenzubringen, um neue Partnerschaften zu initiieren, Geschäftsabschlüsse zu ermöglichen und Innovationen der Branche zu erleben. 

Unter dem Motto „Exclusivity for your business“ steht der ITB Buyers Circle für Qualität, Vertrauen und internationale Vielfalt. Er vereint eine außergewöhnliche Mischung aus internationalen Top-Einkäufern: Rund 35 % der Mitglieder stammen aus Deutschland, 65 % aus der ganzen Welt. Sie kommen aus über 20 Ländern, darunter Großbritannien, die Niederlande, Spanien, Frankreich, Italien, die Schweiz, China, Schweden und die USA. Die Auswahl der ITB Buyers-Mitglieder erfolgt nach strengen Kriterien, die sowohl den Angebotsmix der Aussteller als auch die strategische Vielfalt der Märkte widerspiegeln. So entsteht jedes Jahr eine Community, die als Impulsgeber für Trends, Kooperationen und Investitionen in der globalen Tourismuswirtschaft gilt.

Das zweite Jahr in Folge ist China auch 2026 wieder Sponsor des ITB Buyers Circle 

Mitglieder des ITB Buyers Circle erhalten exklusiven Zugang zur ITB Buyers Circle Lounge im Palais am Funkturm, einem Rückzugsort für persönliche Gespräche, spontane Meetings oder produktives Arbeiten. Neben modernen Arbeitsbereichen, WLAN und Erfrischungen profitieren Mitglieder auch von Early-Access-Zutritt zum Berliner Messegelände sowie einer Fast-Lane, die reibungslosen und schnellen Zugang zur ITB Berlin und dem ITB Berlin Kongress ermöglicht. 

Der ITB Berlin Kongress steht 2026 unter dem zukunftsweisenden Motto „Leading tourism into balance“: Die Teilnehmenden erwarten inspirierende Diskussionen mit visionären Köpfen, mutigen Thesen und praxisnahen Lösungen im globalen Tourismus. 

Neben spannenden Vorträgen und Debatten bietet der führende Think Tank der Branche ITB Buyers Circle-Mitgliedern auch Zugang zu aktuellen Reports, Studien, Whitepapern und Market Insights, die wertvolle Orientierung für strategische Entscheidungen liefern und den Blick auf kommende Entwicklungen in der Reiseindustrie schärfen.

Foto: © ITB Berlin

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