Politik
Terre des Hommes: Missstände bei Unterbringung geflüchteter Kinder
Berlin, Osnabrück 28.08.2025
– Die Kinderrechtsorganisation Terre des Hommes hat den Bericht „Kein Ort für Kinder“ veröffentlicht, in dem die Lebensrealitäten von geflüchteten Kindern und Familien in deutschen Unterkünften dokumentiert werden. Darin kommen sowohl Betroffene als auch Fachkräfte zu Wort. Die Organisation kritisiert, dass viele Kinder nach ihrer Flucht in engen Containern, maroden Kasernengebäuden und unter prekären Bedingungen leben müssen.
„Nach oft lebensgefährlicher Flucht hoffen geflüchtete Kinder und ihre Familien auf Sicherheit, Schutz und eine neue Perspektive – stattdessen erleben viele einen Alltag voller Unsicherheit, geprägt von engen Containern, maroden Kasernengebäuden und einer ungewissen Zukunft“, erklärte Joshua Hofert, Vorstandssprecher von Terre des Hommes. Besonders kritisch sieht die Organisation die geplante Reform des Gemeinsamen Europäischen Asylsystems. Diese könne zu weiteren Verschärfungen führen „bis hin zur Gefahr von Haft oder Unterbringung unter haftähnlichen Bedingungen, auch für Kinder. Das muss unbedingt verhindert werden.“
Laut Terre des Hommes zeigt der Bericht, dass geflüchtete Kinder in Erstaufnahmeeinrichtungen, AnkER-Zentren und Folgeunterkünften vielfach unter unzureichender Privatsphäre, fehlender pädagogischer Begleitung sowie psychischer und physischer Gewalt leiden. „Unser Bericht verdeutlicht, dass das bestehende Unterbringungssystem die Integration junger Menschen systematisch erschwert und verhindert, obwohl viele von ihnen langfristig oder dauerhaft in Deutschland bleiben werden“, so Hofert.
Der Bericht informiert über verschiedene Formen der Unterbringung für Kinder und ihre Familien sowie über die besondere Situation unbegleiteter Minderjähriger. Er wird durch eine Bannerausstellung begleitet, die zusammen mit dem Bericht bei Terre des Hommes bestellt werden kann.