Politik
Rassismus in Deutschland
Berlin 02.07.2025
Rund ein Fünftel der Befragten haben Ungleichbehandlungen im Umgang mit Ämtern und Behörden erlebt. Das ergibt eine Umfrage der Antidiskriminierungsstelle des Bundes. Mehrere Gruppen sind besonders häufig betroffen – auch bei der Polizei.
In einer Umfrage im Auftrag der Antidiskriminierungsstelle des Bundes hat fast ein Fünftel der Befragten von Ungleichbehandlungen bei Ämtern und Behörden berichtet. In der am Dienstag veröffentlichten Erhebung gaben 19 Prozent an, von staatlichen Stellen schlecht behandelt worden zu sein.
Besonders stark betroffen sind demnach Menschen mit familiärer Migrationsgeschichte (33 Prozent), mit Behinderungen oder chronischen Krankheiten (30 Prozent) sowie mit einem niedrigem sozioökonomischen Status (42 Prozent).
Die Unabhängige Bundesbeauftragte für Antidiskriminierung, Ferda Ataman, erklärte zu der bereits Ende 2023 erfolgten Erhebung, ein Viertel der Beratungsanfragen an ihre Behörde beträfen staatliche Diskriminierungen. Sie kritisierte, dass die Vorgaben des Gleichbehandlungsgesetzes gegen Diskriminierung nicht für staatliche Stellen gälten. Menschen in Deutschland seien damit „im Restaurant besser vor Diskriminierung geschützt als auf Ämtern und in Behörden“.