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Zeitungsberichte zum Gipfeltreffen der Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit (SOZ)

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Seit Montag, dem 1. September, diskutieren die Staats- und Regierungschefs von 20 Ländern, darunter auch der russische Präsident Wladimir Putin, über die globalen politischen, wirtschaftlichen und sicherheitspolitischen Entwicklungen in China. 

Dieser Gipfel findet nur wenige Tage nach dem Treffen der Staats- und Regierungschefs von fünf europäischen Ländern mit US-Präsident Donald Trump in Washington statt, wo sie den russisch-ukrainischen Krieg und Möglichkeiten zu seiner Beendigung besprachen. Peking, Moskau und Neu-Delhi beobachteten die europäischen Bemühungen, ihre wirtschaftliche Stellung zu verbessern, die Europäische Union als politische, wirtschaftliche und militärische Macht in der Welt zu präsentieren und zu zeigen, dass ihre Stimme gehört werden muss, aufmerksam. 

Es wurde jedoch deutlich, dass sie in ihrer Politik dem Diktat des Weißen Hauses folgten. 

Die Bemühungen vor und nach dem Treffen in Washington waren vergeblich. Daher ist die Aussage des chinesischen Präsidenten Xi Jinping in seiner Eröffnungsrede der Shanghai-Konferenz, dass die derzeitige internationale Ordnung der Welt keinen Frieden bringen konnte und dass ein alternatives System notwendig sei, eine Botschaft an die Europäer, ihre Politik gegenüber Russland zu ändern, in Dialog mit Moskau zu treten, um den Krieg in der Ukraine zu beenden und sich nicht von Washingtons Diktaten abhängig zu machen. 

Peking ist in seiner militärischen und wirtschaftlichen Macht mittlerweile mit den Vereinigten Staaten, der Europäischen Union und Russland vergleichbar. Im Alten Testament, in den Büchern Ezechiel und in den Büchern Johannes im Neuen Testament, ist von zwei bösen Völkern die Rede, die die Welt überrennen werden, was eine Bestätigung des edle Korans ist, der vor ihnen warnt (in den Suren Die Höhle und die Propheten. Der Aufstieg Chinas zu einem militärischen, politischen und wirtschaftlichen Staat wird die Welt unterwerfen.

Die SÜDDEUTSCHE ZEITUNG kommentiert das Gipfeltreffen der sogenannten SOZ-Staaten in China. US-Präsident Trump habe mit seiner Wirtschafts- und Handelspolitik dafür gesorgt, dass China, Indien und auch Russland enger zusammenrücken: „Trump hat wichtige Partner wie Vietnam und Indien mit seinen erratischen Zöllen überzogen, ausgerechnet zwei Länder, wo Investitionen die globalen Lieferketten resilienter gegen chinesisches Streben nach Dominanz machen könnten. Auf Basis seiner Rhetorik lässt sich gar nicht sagen, mit wem Trump eigentlich gerade in welcher Kategorie von Konflikt steckt: mit China, Südkorea, Japan, Taiwan oder Australien? Nur von Russland lässt er die Finger.Gleichzeitig schwindet das moralische Gewicht des Westens. Mit seiner fast bedingungslosen Unterstützung Israels hat er auch für viele Asiaten den Rest an Glaubwürdigkeit verspielt. Umso größer ist die Anziehungskraft von Chinas Vision einer multipolaren Ordnung – vor allem für autokratische Regierungen, die nicht auf Menschenrechtsverletzungen angesprochen werden wollen. Die SOZ zeigt, wie diese postwestliche Welt funktioniert: keine Einmischung in innere Angelegenheiten, keine universellen Werte, stattdessen nationale Souveränität als oberstes Prinzip“, analysiert die SÜDDEUTSCHE ZEITUNG.

Die MÄRKISCHE ODERZEITUNG aus Frankfurt/Oder fragt sarkastisch: „Russland isoliert? Von wegen! Genau diese Botschaft werden die Fotos und Filme aus dem Reich der Mitte in den kommenden Tagen transportieren: Putin im Kreise von rund 20 Amtskollegen beim Gipfel der SCO – einer Art Gegen-Nato. Putin mit den mächtigen Staatschefs von China und Indien. Putin bei der Militärparade in Peking. Was diese Bilder zugleich sagen ist: Es geht auch prima ohne Euch, Amerika und Europa“, schreibt die MÄRKISCHE ODERZEITUNG.

Der REUTLINGER GENERAL-ANZEIGER notiert: „Oft schon wurde prognostiziert, dass ein großes Dreierbündnis zwischen Russland, China und Indien nicht zustanden kommen kann oder – falls doch – nicht lange Bestand hätte. Wahrscheinlich noch nie waren die Rahmenbedingungen dafür so günstig, wie jetzt. Noch nie war der Westen so zerstritten. Noch nie standen die Länder in Europa innenpolitisch auf so wackligen Beinen. Und noch nie verlor der westliche Kapitalismus global so an Einfluss. Noch nie war der große Bruder hinter dem großen Teich so unberechenbar“, erläutert der REUTLINGER GENERAL-ANZEIGER:

Nun noch ein Blick in die STUTTGARTER ZEITUNG: „China und Indien beäugen sich seit Jahrzehnten überaus kritisch. Es gibt anhaltende Grenzstreitigkeiten und ein Ringen um die Vormachtstellung in Asien. Chinas Erzfeind, der Dalai Lama, lebt im indischen Exil. Und Indiens ungeliebter Nachbar Pakistan hält engste Beziehungen zu Peking. Doch Trumps Zollpolitik ist nun ein Grund dafür, dass die beiden Länder wieder eine Annäherung suchen. Indien, geopolitisch bisher klar an der Seite der USA verortet, leidet unter den hohen Aufschlägen, die für Tech-Exporte bezahlt werden müssen. Chinas Staatschef Xi sieht es daher als bestmögliches Szenario an, wenn ‚der Elefant und der Drache‘ künftig gemeinsam tanzen.“ Das war die STUTTGARTER ZEITUNG, mit der die Presseschau endet.

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