Politik

Welttag der sozialen Gerechtigkeit: CBM setzt sich für Rechte von Menschen mit Behinderungen ein

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Berlin, Bensheim 18.02.2025

Soziale Gerechtigkeit bedeutet gleiche Chancen für alle. Doch die Realität sieht anders aus. Vor allem Menschen mit Behinderungen sind oft benachteiligt – besonders in den ärmsten Regionen der Welt. Darauf macht die Christoffel-Blindenmission (CBM) anlässlich des Welttags der sozialen Gerechtigkeit am 20. Februar aufmerksam. Zusammen mit ihren Projektpartnern vor Ort kämpft sie dafür, dass Menschen mit Behinderungen gleichwertige Mitglieder der Gesellschaft sein können. Wie das funktioniert, zeigt ein Beispiel aus Malawi.

Rita Ngirazie aus Malawi ist jeden Tag im Einsatz für eine gerechtere Welt: Die 26-jährige Gemeindehelferin sorgt dafür, dass Menschen mit Behinderungen im Katastrophenfall nicht vergessen werden. Rita kennt die Herausforderungen nur allzu gut. Sie hat selbst eine Gehbehinderung. „Die medizinische Versorgung ist schlecht in der Region“, erzählt sie. Wenn sie selbst zum Arzt muss oder ins Krankenhaus, ist sie stundenlang unterwegs – wie die meisten Menschen hier, die auf öffentliche Verkehrsmittel angewiesen sind.

Niemand denkt an Barrierefreiheit

In ländlichen Regionen sind die Straßen so schlecht, dass über zahlreiche Bäche und Flüsse gar keine Brücken führen. „Menschen mit Behinderungen müssen oft durchs Wasser getragen werden“, berichtet Rita. „Das ist normal hier, denn niemand denkt an Barrierefreiheit.“ Im Alltag nicht, und schon gar nicht im Katastrophenfall. Dabei wird Malawi immer wieder von verheerenden Überschwemmungen heimgesucht. Menschen mit Behinderungen sind besonders gefährdet: Denn wer im Rollstuhl sitzt, oder blind ist, kann nicht flüchten, wenn alle Wege unter Wasser sind. Und wer gehörlos ist, kann Durchsagen mit lebensrettenden Hinweisen nicht hören.

Ritas Besuche in den Gemeinden helfen ihr, die Bedürfnisse von Menschen mit Behinderungen besser kennenzulernen. Sie begegnet aber auch immer wieder Vorurteilen: „In manchen Gebieten werden Menschen mit Behinderungen nur mit Mitleid betrachtet“, erzählt die Gemeindehelferin: „Man sieht sie nicht als wertvolle Mitglieder der Gesellschaft, die mit ihren ganz besonderen Fähigkeiten sehr viel beitragen können.“ Vielmehr werden sie und ihre Bedürfnisse schlichtweg übersehen. Das kann lebensbedrohlich sein, vor allem in Notsituationen. Dank Ritas Einsatz werden Menschen mit Behinderungen inzwischen in die Katastrophenvorsorge mit einbezogen. So können sie allen klarmachen, welche Gefahren auf sie im Krisenfall lauern. Eine Krücke etwa ist für einen gehbehinderten Menschen mehr als ein Stück Metall, sie kann überlebensnotwendig sein. Und wenn sie in den Fluten verloren geht, dann ist womöglich auch dieser Mensch verloren. Ein konkretes Beispiel, das alle in der Gemeinschaft lehrt, künftig bei Naturkatastrophen auch auf die Bedürfnisse von Menschen mit Behinderungen zu achten.

Wer ist Die Christoffel-Blindenmission (CBM)?

Sie ist im Jahr 1908 durch der deutscher evangelischer Pastor (1876-1955) Erst Jakob Christoffel und seine Schwester Hedwig gegründet worden.  Sie zählt zu den führenden Organisationen der internationalen Entwicklungszusammenarbeit in Deutschland. .

Seit mehr als 115 Jahren setzt sich die CBM für Menschen mit Behinderungen ein und dafür, eine Welt zu gestalten, in der diese dieselben Chancen und Rechte haben wie alle anderen Menschen. Die CBM ist von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) als Fachorganisation anerkannt und hat seit 2002 Beraterstatus bei den Vereinten Nationen (UN).

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