Politik
Trump in deutschen Medien
Berlin 06.11.2024
Meinungen einiger Zeitungen zum Sieg von Trump bei den US-Wahlen
Der frühere US-Präsident Donald Trump hat die Präsidentschaftswahlen , Dienstag, 5. November, erneut gewonnen, vier Jahre nachdem er das Weiße Haus verlassen hatte, um in den nächsten Wochen dorthin zurückzukehren.
Trumps Sieg bei den Präsidentschaftswahlen war erwartet worden, da die globale Situation es erfordert, dass eine arrogante Person die Politik der Demokraten beendet, die für ihre Heuchelei und Höflichkeit bekannt sind, während der Hochstapler Trump trotz seiner Arroganz und Lügen als sehr offenherzig gilt.
Trump hat gewonnen, aber das bedeutet nicht, dass die Apokalypsestattgefunden hat und die Welt am Ende ist.
Die FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG schreibt zur US-Wahl: „Ausnahmsweise würde kaum jemand Donald Trump widersprechen: ‚Wir haben die unglaublichste Sache geschafft‘, sagte der Republikaner in der Nacht seines Triumphes. Viele können wirklich kaum fassen, dass rund die Hälfte der Wähler diesen selbstsüchtigen, rüden, verurteilten Chaos-Politiker zurückhaben wollte. Die Demokraten müssen vor allem verdauen, dass unter Trumps Wählern diesmal viele waren, die sich keine Illusionen über dessen Narzissmus oder seine Respektlosigkeit gegenüber Gesetzen, Institutionen und Mitbürgern machen – und ihn trotzdem für das geringere Übel hielten“, erklärt die F.A.Z.
„Der Sieg von Donald Trump ist derart überwältigend, dass die Kritiker dieses Mannes zunächst schweigen müssen“, findet die SÜDDEUTSCHE ZEITUNG. „Die Amerikanerinnen und Amerikaner haben ihn in einer demokratischen Wahl mit solch überzeugenderMehrheit zu ihrem Präsidenten bestimmt, dass jede Relativierung mit Verweis auf das System, die Lügen, oder den Charakter, die Dumpfheit vermeintlicher Hinterwäldler verpufft. Dieses Land wollte Donald Trump und seine Verheißung von Führung und Stärke. Amerika wollte die Radikalität, die Brutalität, die Eindeutigkeit, die Trump ausstrahlt. Seine Macht ruht auf dem Willen einer Furcht einflößenden Mehrheit.“
Die WESTFÄLISCHEN NACHRICHTEN aus Münster erläutern: „Donald Trump, dessen übergroßes Ego die Niederlage 2020 nie verwunden hat, inszenierte seine Kampagne als die Rettung der Demokratie – und traf damit den Nerv. Kamala Harris hat es mit demselben Punkt nicht verstanden, im Pool der unentschlossenen Wechselwähler zu fischen. Denn längst ist Trumps Kampagne zu einer Art sektenhaften, organischen Massenbewegung geworden, derenErregungswoge sich tief in die sozialen Medien eingefressen hat. DerTrumpismus hat sich nicht als kurzer Irrweg entpuppt. Er wird die USA und die Welt noch lange prägen – und viele inspirieren, diesegefährlichen Methoden zu kopieren“, sind die WESTFÄLISCHEN NACHRICHTEN überzeugt.
In der TAZ heißt es: „Viele von Trumps Anhänger*innen, sagte kürzlich ein Experte in einer US-amerikanischen TV-Sendung, lieben ihn, nehmen ihn aber nicht ernst. Die Demokrat*innen hingegen verabscheuen ihn – und nehmen ihn vollkommen ernst. Deshalb führten sie einen Wahlkampf, der zum größten Teil auf der Warnung vor dem Antidemokraten aufbaute, genau deshalb aber außerhalb der eigenen Bubble so ins Leere lief. Was die Demokrat*innen nicht wahrnehmen wollten: In fast allen Nachwahlumfragen sagten rund 70 Prozent der Befragten, sie seien unzufrieden oder wütend über den Zustand des Landes. Den Leuten zu erklären, die Wirtschaftsdaten seien doch hervorragend, sie sollten sich mal nicht so haben, war keine gute Idee. Davon zahlt niemand Miete oder kauft Lebensmittel ein“,unterstreicht die TAZ.