Politik
Prüfbericht zur Berechnung der Treibhausgasemissionen 2024
Berlin 16.07.2025
– Der Expertenrat für Klimafragen hat die vom Umweltbundesamt im März vorgelegten Treibhausgasemissionsdaten für das Jahr 2024 bestätigt. Demnach ist der Ausstoß gegenüber dem Vorjahr um 23 Millionen Tonnen CO2-Äquivalent auf 649 Millionen Tonnen CO2-Äquivalent gesunken. Das entspreche einem Rückgang von 3,4 Prozent. Der im Mai veröffentlichte Prüfbericht des Expertenrates zur Berechnung der deutschen Treibhausgasemissionen 2025 und zu den Projektionsdaten 2025 liegt nun als Unterrichtung vor (21/810).
Allerdings sei der Rückgang der Treibhausgasmissionen (THG-Emissionen) 2024 deutlich geringer ausgefallen als im Vorjahr, merken die Wissenschaftler an. Am stärksten seien sie in der Energiewirtschaft gesunken: Hier gingen die Emissionen um 17,6 Millionen Tonnen CO2-Äquivalent zurück. Geringere Rückgänge verzeichneten laut Bericht die Sektoren Gebäude, Verkehr, Landwirtschaft und Abfallwirtschaft, während die THG-Emissionen in der Industrie nahezu konstant blieben.
In der Summe sei das Jahresziel der Emissionsminderung in den sechs Sektoren eingehalten worden. Allerdings weist der Expertenrat auf eine hohe Unsicherheit aufgrund der vorläufigen Datenbasis hin, die sich aus dem frühen Berechnungszeitpunkt ergebe. Bereits im Prüfbericht für das Jahr 2023 hatte er auf Schätzfehler in der Frühschätzung der Energiebilanz im Vergleich zur endgültigen Energiebilanz hingewiesen. 2024 seien diese Schätzfehler erneut insbesondere in den Sektoren Gebäude und Verkehr „ausgeprägt“, heißt es im Bericht.
Anhand der Prüfung der Prognosedaten 2025, die das Umweltbundesamt ebenfalls im März vorgelegt hat, kommt der Expertenrat zu der Einschätzung, dass Deutschland das im Klimaschutzgesetz bis 2030 festgelegte Reduktionsziel von 65 Prozent gegenüber dem Jahr 1990 voraussichtlich knapp erreichen werde.
Ab 2030 allerdings, warnen die Wissenschaftler, drohe Deutschland die jährlichen Ziele zur Emissionssenkung zu verfehlen. Gemäß der Basis der Projektionsdaten 2025 sei im Jahr 2040 mit einer Summe von 253 Millionen Tonnen CO2-Äquivalent zu rechnen, heißt es im Prüfbericht. Dies entspreche einer Verringerung der THG-Emissionen um 80 Prozent im Vergleich zu 1990. Damit werde das Ziel gemäß Klimaschutzgesetz, die TGH-Emissionen um 88 Prozent gegenüber 1990 zu senken, um acht Prozentpunkte verfehlt.