Politik

Pressestimmen zur atomaren Sicherungslage

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Berlin 17.06.2025

– Ein führender Politiker des Zweiten Weltkriegs wurde kurz nach den Atombombenabwürfen der USA auf Hiroshima und Nagasaki nach seiner Vision für das Schicksal der Menschheit im Falle eines dritten Weltkriegs gefragt. Die Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki töteten Tausende von Menschen und zerstörten die meisten Wahrzeichen der Städte. Seine Vision für das Schicksal der Menschheit im Falle eines vierten Weltkriegs beantwortete er mit der Aussage, dass die Menschen zu Schwert und Pferd zurückkehren würden, was bedeute, dass ein dritter Weltkrieg die Menschheit vernichten würde.

Der Iran, der jüdische Staat, Russland, die Vereinigten Staaten, Pakistan, Indien und sogar Länder Europas besitzen Atomwaffen. Die Warnung des Stockholmer Friedensforschungsinstituts (SIPRI) vor einem nuklearen Wettrüsten und dem Einsatz von Atomwaffen kam nicht aus dem Nichts. Kein Krieg seit jeher ist ohne Drohungen und Machtdemonstrationen ausgebrochen. Den Preis dafür zahlen die Menschen. Wollen die Großmächte die Kriege in der Ukraine, zwischen dem Iran und dem jüdischen Staat sowie in Afrika und Asien wirklich beenden, müssen sie den diplomatischen Dialog zwischen den Kriegsparteien intensivieren. Doch von ihrer Seite ist keine Initiative zu sehen.

„Was hätten denn die Israelis tun sollen – einfach abwarten?“, schreibt die SÜDDEUTSCHE ZEITUNG: „Das ist eine Frage, die jetzt viele Freunde Israels stellen; eine Frage, mit der sie zu Recht darauf hinweisen, was für ein Würgegriff von der iranischen Mullah-Diktatur ausgeht, seit Jahren schon, mit Waffen für die israelfeindliche Hisbollah, Hamas, und Huthi. Sie weisen auch darauf hin, wie leicht es ist, von Europa aus zu Gelassenheit und Geduld zu raten, wenn man nun mal nicht selbst im Fadenkreuz steht. Die Antwort ist trotzdem: Ja. Israel hätte nicht zuschlagen dürfen. Israel hätte, wenn man so will, in der Tat abwarten müssen. Da sind die völkerrechtlichen Regeln sehr klar, sie verbieten einen militärischen Angriff, solange nicht auf der iranischen Seite tatsächlich ein direkter Angriff auf Israel unmittelbar bevorstand“, konstatiert die SÜDDEUTSCHE ZEITUNG.

„Einen Krieg zu beginnen, geht schnell“, erläutert die RHEIN-ZEITUNG aus Koblenz: „Aber es dauert heutzutage oft sehr lange, ihn zu beenden. Die internationale Gemeinschaft scheitert als vermittelnde Kraft gerade vielfach – sei es beim Krieg in Gaza, wo die palästinensische Bevölkerung am Verhungern ist, beim russischen Angriffskrieg in der Ukraine, der kein Ende findet, oder auch bei Konflikten, die weniger im Fokus sind, wie im Sudan, wo es noch nicht einmal möglich ist, zwei rivalisierende Generäle davon abzuhalten, landesweit Massaker anzurichten. Das muss sich endlich ändern. Und wenn vermehrt Länder Konflikte ‚ausfechten‘, dann tritt das Recht des Stärkeren an die Stelle des Gewaltverbots und des Gebots zur Achtung staatlicher Souveränität. Militärisch stärkere Länder werden nicht mehr davor zurückschrecken, auf dem Territorium schwächerer Nachbarstaaten ihre eigenen politischen Interessen durchzusetzen“, befürchtet die RHEIN-ZEITUNG.

Die FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG stellt fest: „Es drängt sich der Eindruck auf, dass der israelische Ministerpräsident wie schon im Fall des Gazakrieges keinen Plan für die Zeit nach dem Krieg hat. Irans oberster Führer Khamenei kämpft jetzt um das Überleben seines Regimes. Er kann nur noch unter schlechten Optionen auswählen. Ob er kapituliert oder eskaliert, beides kann ihn am Ende hinwegfegen“, heißt es in der F.A.Z.

Der KÖLNER STADT-ANZEIGER geht auf das Angebot des russischen Präsidenten Putin ein, in dem Konflikt als Vermittler zu agieren. Dieser Vorstoß sei absurd – aus mehreren Gründen: „Der russische Staatschef hat nicht nur einen völkerrechtswidrigen Angriffskrieg gegen die Ukraine begonnen, sondern er verweigert sich seither auch konsequent jedem ernst gemeinten Versuch, diesen Krieg durch eine Verhandlungslösung zu beenden. Zudem ist Russland mit dem iranischen Mullah-Regime eng verbandelt. Der Iran unterstützt Russland in dessen Krieg gegen die Ukraine mit militärischen Mitteln. Erst Anfang dieses Jahres haben Russland und der Iran eine engere militärische und wirtschaftliche Zusammenarbeit für die nächsten 20 Jahre vereinbart“, unterstreicht der KÖLNER STADT-ANZEIGER.

Die TAGESZEITUNG – TAZ – aus Berlin analysiert: „Große Teile der arabischen Welt haben zwar pflichtschuldig gegen Israels Krieg protestiert. Doch eine Schwächung des Iran ist auch in ihrem Interesse, allen voran in dem Saudi-Arabiens, das sich als Regionalmacht die Verantwortung mit Israel über die Region teilen könnte. Diese Vorstellung einer saudisch-israelischen Hegemonie im Nahen Osten entspricht den Wünschen der US-Regierung. Sie würde der Region eine Chance zu friedlicheren Verhältnissen geben. Zugleich wären die Palästinenser die Verlierer einer solchen Machtteilung und ihre Interessen auf Dauer marginalisiert. Ob es es jemals zu einer saudisch-israelischen Konstellation kommt, ist so unsicher wie ein Regenguss in der Wüste“, prognostiziert die TAZ.

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