Politik
Presseschau zum Thema -Massaker in Gaza-
Berlin 12.08.2024 PWO
Vorwort: Viele Politiker in Europa, den Vereinigten Staaten und dem Rest der Welt laufen Gefahr, als Antisemiten abgestempelt zu werden, wenn sie die Politik der israelischen Regierungen kritisieren und sich daher gezwungen fühlen, die repressive Politik der Israelis gegenüber den Palästinensern seit der Staatsgründung zu verteidigen der israelische Staat wurde 1948 auf dem LandPalästina zum Verfassungsstaat erklärt, obwohl der Menschenrechtsrat der Vereinten Nationen, Richter des Internationalen Gerichtshofs und mehrere Menschenrechtsorganisationen den israelischen Staat als Schurkenstaat bezeichneten.
Aber die Geschichte muss gefälscht werden.
Das Massaker vorgestern, am Samstag den 10.August 2024 , das die israelische Armee im Lager Daraj in Gaza verübte, indem sie eine Schule bombardierte, in der sich Flüchtlinge während des Morgengebetes aufhielten, ist eine Verletzung der Unantastbarkeit der Menschlichkeit und ein Verstoß gegen die Lehren der Judenreligion, die Lehren des Christentums, des Islam, internationale Gesetze und Menschenrechte. Dieses Massaker und andere alltägliche Gebiete, in die die israelische Armee einmarschiert, bestätigen das Gegenteil der Aussagen einiger Politiker, dass die israelische Staats ein Rechtsstaat sei.
Das Massaker von Samstag, bei dem mehr als hundert Menschen getötet wurden, von denen viele Körperteile verstreut wurden, ließ einige heute erscheinende Zeitungen ihre Angst vor dem Vorwurf des Antisemitismus zum Ausdruck bringen:
Die SÜDDEUTSCHE ZEITUNG bemerkt zu dem israelischen Luftangriff auf ein Schulgebäude in Gaza-Stadt: „Wer dank einer viel gerühmten Feindaufklärung wie der israelischen die Namen von 19 getöteten Terroristen mit Fotos auflisten kann, sollte auch in der Lage sein, die Zahl der Opfer zu benennen. Wenn er es nicht kann, stimmt schon bei der Präzisionsanalyse vor dem Präzisionsschlag etwas nicht. Dass in der Schule rund 1.000 Flüchtlinge waren – darunter Familien mit Kindern –, wussten die Planer. Ebenso, dass zum Morgengebet viele Menschen in den Gebetsraum strömen würden. Wer da drei Raketen reinschießt, muss nicht nur einen sehr guten Grund haben, sondern sich auch auf wirklich belastbare Fakten stützen können. Sonst muss er sich vorwerfen lassen, den Tod unschuldiger palästinensischer Flüchtlinge – Männer, Frauen, Kinder – für bedeutungslos zu halten. Und davon unabhängig: Ein Massaker bleibt ein Massaker“, urteilt die SÜDDEUTSCHE.
Die MEDIENGRUPPE BAYERN, zu der unter anderem die PASSAUER NEUE PRESSE gehört, gibt zu bedenken: „Opferzahlen, die von Kriegsparteien genannt werden, sind immer mit größter Vorsicht zu behandeln; der Wahrheitsgehalt ist fragwürdig und nur selten genau zu überprüfen. Doch im Falle des neuen israelischen Angriffs auf ein Schulgebäude im Gazastreifen ist es gar nicht entscheidend, ob nun 70, 50 oder womöglich viel weniger Zivilisten ums Leben gekommen sind. Jede einzelne unschuldige, unbewaffnete Privatperson, die im Kampf gegen die Hamas sterbenmuss, ist eine zu viel. Selbstverständlich hat Israel das Recht, sich gegen seine Feinde zu verteidigen und dabei selber in die Offensive zu gehen. Doch bei der Jagd auf die Terror-Anführer derartige ‚Kollateralschäden‘ in Kauf zu nehmen, ist menschenverachtend. Das gilt andersherum erst recht für die Praktik der Hamas, Zivilisten als Schutzschilde zu missbrauchen. Dieser tödliche Teufelskreis muss endlich durchbrochen werden“, verlangt die PASSAUER NEUE PRESSE.
Die FRANKFURTER RUNDSCHAU beobachtet: „Auch der Druck der USA hat die Regierung von Benjamin Netanjahu nicht dazu gebracht, einzulenken und mit einer Waffenruhe in Gaza die Region ein wenig zu beruhigen. Eine Feuerpause hätte womöglich sogar dazu beigetragen, den erwarteten Gegenschlag des Iran und dessen Verbündeten von der Hisbollah weniger schlimm ausfallen zu lassen. Statt dessen verfolgt Netanjahu weiter seine destruktive Linie. Er lässt die israelische Armee weiter gegen die Hamas kämpfen, kümmert sich wenig um die palästinensische Zivilbevölkerung, wie die Attacke auf ein Schulgebäude in der Stadt Gaza erneut zeigt, und torpediert damit auch die für den 15. August geplante nächste Verhandlungsrunde mit der Hamas“, vermerkt die FRANKFURTER RUNDSCHAU.
Die STUTTGARTER ZEITUNG befürchtet, eine weitere Verhandlungsrunde über eine Waffenruhe in Gaza in dieser Woche habe kaum Chance auf Erfolg: „Selbst der Vermittler Ägypten zweifelt öffentlich am Sinn neuer Gespräche. Deshalb ist die Frage berechtigt, warum überhaupt noch verhandelt wird. Die Antwort lautet: Weil eine noch schlimmere Eskalation droht, wenn nichts getan wird, um den Krieg zu beenden. Bei den neuen Verhandlungen über eine Feuerpause in Gaza ist zwar keine Einigung zu erwarten. Die Gespräche können aber helfen, eine regionale Katastrophe zu verhindern. Das ist einen neuen Anlauf wert“, findet die STUTTGARTER ZEITUNG.