Politik

Presseschau zum Thema Drohnen

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Berlin 29.09.2025

Leichte Drohnen erschrecken die Welt, insbesondere die Europäer, die im Kriegszustand mit Russland leben, das wiederum gegen die Ukraine kämpft. Die Europäer fühlen sich von Russland angegriffen. Russlands leichte Drohnen sind in den Luftraum Polens und Dänemarks eingedrungen und über deutsche internationale Gewässer in der Ostsee geflogen, was ihre Zurückhaltung gegenüber dem Kreml erheblich verstärkt hat. Allerdings sind die Forderungen nach einem Verbot ihrer Nutzung für wissenschaftliche und Freizeitzwecke aus Angst vor einer Verängstigung der deutschen Bevölkerung etwas lauter geworden.

Vor einigen Wochen war ich auf einer Straße im Zentrum Berlins, die voller Menschen und Konferenzen war. Kaum ein Tag vergeht ohne internationale und nicht-internationale Konferenzen. Plötzlich war die Polizei in höchster Alarmbereitschaft, nachdem eine leichte Drohne über die Straße geflogen war, auf der ich ging. Es gab sogar eine Kommunikation zwischen der Polizei und dem Verteidigungsministerium, um die Drohne zu bombardieren, deren Pilot ein gelangweilter 16-Jähriger war.

Die FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG schreibt zur Drohnenabwehr, man könne Dobrindt nicht widersprechen: „Es wäre tatsächlich ein ‚echter Meilenstein für unsere Sicherheitsarchitektur‘, wenn die Bundeswehr der Polizei künftig Amtshilfe bei der Abwehr von Drohnen leisten dürfte – und das im Luftsicherheitsgesetz juristisch wasserdicht festgeschrieben würde. Aber um Putins Drohnenarmeen Einhalt zu gebieten, braucht es weniger Meilensteine als Siebenmeilenstiefel. Die Bundesregierung hätte viel früher reagieren müssen, die Gesetzesänderung ist überfällig. Die typisch deutsche Debatte darüber, unter welchen Voraussetzungen der Abschuss einer Drohne erlaubt und sinnvoll ist, hilft wenig, wenn die Fähigkeiten dafür fehlen oder man mit Kanonen auf Spatzen schießen muss. Und Kompetenzen, die noch kaum vorhanden sind, werden nicht dadurch mehr, dass sie in einem ‚Kompetenz-Zentrum‘ gebündelt werden, wie Dobrindt dies angekündigt hat“, kritisiert die F.A.Z.

Auch die SÜDDEUTSCHE ZEITUNG sieht eine „konkrete Bedrohung“ und titelt: „Was Deutschland nicht kann“. „Der Befund bleibt ernüchternd: Seit Jahren hört man aus Politik und Streitkräften, dass Deutschland auf diesem Gebiet besser aufgestellt sein müsse. Passiert ist wenig. Während die Worte schnell gefunden sind, kommen die Taten nur sehr langsam hinterher. Die vergangenen Wochen haben unmissverständlich gezeigt, dass die Zeit des Redens vorbei ist. Wer die Drohnenabwehr zur sicherheitspolitischen Priorität erklärt, muss liefern – mit Investitionen, Strukturen und Fähigkeiten, die im Ernstfall bestehen können. Alles andere bleibt Symbolik“, analysiert die SÜDDEUTSCHE ZEITUNG.

Der MÜNCHNER MERKUR listet auf, was nach seiner Ansicht sofort angeschafft werden müsste: „Es braucht eine Einheit, die schnell und günstig – also im Regelfall mit Störsendern oder Abfangdrohnen, nicht mit Projektilen – Drohnen im Inland stoppt. Dass die Politik jetzt in Bewegung kommt, ist gut – aber viel zu spät. Das Problem ist seit Jahren bekannt, seine Dimension müsste spätestens mit dem russischen Drohnenkrieg in der Ukraine auch jedem Laien dämmern. Über den Regierungswechsel in Berlin gingen die rot-grünen Pläne zu Gesetzesänderungen verloren, werden jetzt rausgekramt. Wir haben Jahre vertrödelt. Das Drohnen-Problem ist ein Symbol dafür, wie die verkrustete Bürokratie und eine zu langsame Politik in Zeiten sich schnell entwickelnder Technologie zum Wohlstands- und Sicherheitsrisiko werden können“, hebt der MÜNCHNER MERKUR hervor.

The Week

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