Politik

Presseschau zu Gaza

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Berlin 17.09.2025

– Wir wissen nicht, wer dies gesagt hat: Einen Menschen im Wald zu töten, ist ein unverzeihliches Verbrechen, aber ein friedliches Volk zu töten, ist umstritten. 

Das palästinensische Volk in Gaza und im Westjordanland wird vor den Augen der internationalen Gemeinschaft getötet, und diese Gemeinschaft begnügt sich damit, die Regierung von Benjamin Netanjahu zu verurteilen und mit Untergang und Finsternis zu drohen, aber die Drohungen und Kritik bleiben leere Worte.

Wir sind nicht gegen das Judentum, und die meisten Juden sind Opfer des Zionismus, der dem Judentum und den Juden selbst geschadet hat und hinter dem Anstieg des Antisemitismus in der Welt steht. 

Mehr als 50.000 Menschen, darunter mehr als 20.000 Kinder, wurden von Netanjahus Armee getötet, die jeden Vorschlag zur Beendigung der Tragödie in Gaza ablehnt. 

Netanjahu und seine Armee werden Gaza und seine Bevölkerung nicht unterwerfen können, wie die Geschichte gezeigt hat. Netanjahus Armee wird Gaza gedemütigt verlassen, und Netanjahu wird eine psychologische und politische Niederlage sowie eine moralische Niederlage erleiden. 

Die FREIE PRESSE aus Chemnitz beobachtet: „Unsere Gesellschaft lebt zunehmend in Extremen. Wir sprechen immer weniger mit anderen, bilden eine Gesellschaft, die auch deshalb auseinanderdriftet, weil es oft nur darum geht, Botschaften zu platzieren, recht zu haben. Gleichgültig, ob das Argument nachvollziehbar ist, wie begründet das Anliegen überhaupt ist. Die Leitplanken für Urteile sind ein starker Rechtsstaat mit unabhängigen Richtern. Dafür stand Rouven Laur, dafür stehen die meisten Polizisten in Deutschland.“ So weit die FREIE PRESSE. Und so viel zu diesem Thema.

Die Ausweitung der israelischen Offensive in Gaza hat international deutliche Kritik ausgelöst. Die FRANKFURTER RUNDSCHAU befürchtet, dass der Häuserkampf blutig wird, nicht nur für die israelische Armee und die Hamas-Kämpfer: „Das ohnehin beschwerliche Leben im Gazastreifen wird noch schwieriger. Zu fürchten ist zudem, dass die israelischen Geiseln in den Händen der Hamas nicht überleben werden. Netanjahu und seine Mitstreitenden machen es obendrein ihren Kritikern leicht, den Unterstützern schwer, und isolieren politisch das Land noch weiter. Und das alles für ein kaum erreichbares Ziel. Die Hamas lässt sich nicht besiegen, sie lässt sich schwächen, was Israel längst erreicht hat.“

„Was genau ist Netanjahus Ziel?“, fragt sich die TAGESZEITUNG – TAZ – aus Berlin: „Nach fast zwei Jahren Krieg bleibt diese Fragen noch immer unbeantwortet. Die Befreiung der Geiseln kann es nicht sein, denn gerade, als es Fortschritte der Verhandlungen zu geben schien, befahl Netanjahu die Exekution führender Hamas-Funktionäre in Katar. Letztlich getroffen wurden fünf rangniedere Hamas-Mitglieder. Die Zerschlagung der Hamas, die der israelische Regierungschef immer wieder betont, erscheint nach zwei Jahren intensiver Kampfhandlungen auf militärischem Weg als offensichtlich nicht machbar“, schreibt die TAZ.

Der KÖLNER STADT-ANZEIGER moniert: „Es ist keine gute Entwicklung, dass sich US-Außenminister Rubio dazu hinreißen lässt, eine diplomatische Lösung des Gaza-Konflikts zu bezweifeln. Die USA geben Premierminister Netanjahu damit einen Freibrief. Die erneute Offensive haben selbst israelische Militärs abgelehnt, doch sie hält Netanjahu im Amt, weil sie seine rechtsradikalen Regierungspartner dem Ziel einer Annexion des Gaza-Streifens näherbringt“, analysiert der KÖLNER STADT-ANZEIGER.

Die SÜDDEUTSCHE ZEITUNG stellt fest: „Nicht nur im Ausland, auch innerhalb Israels wächst die Sorge, dass sich der Staat unter Netanjahu endgültig isoliert, dass seine rechtsreligiöse Regierung zu einem unberechenbaren, unaufhaltsamen Faktor im Nahen Osten wird, nicht mehr zugänglich für Diplomatie und auch nicht für Debatten innerhalb Israels. Die Entwicklung gefährdet die Region – und langfristig auch die Sicherheit von Juden“, vermutet die SÜDDEUTSCHE ZEITUNG.

The Week

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