Politik
Pressekommentare zur GAZA Abkommen
Berlin 10.10.2025
Wer hat gesagt, dass der palästinensische Volkswiderstand im Gazastreifen besiegt wurde, weil er den Vorschlägen von US-Präsident Donald Trump zugestimmt hat, die Kämpfe einzustellen, im Gegenzug dafür, dass der jüdische Staat seine Armee aus dem Gazastreifen abzieht und die Grenzübergänge öffnet, damit humanitäre Hilfe die Bewohner des Gazastreifens erreichen kann, im Gegenzug dafür, dass die Hamas die von ihr gefangengehaltenen Siedler freilässt, und dass die Regierung von Benjamin Netanjahu gewonnen hat? Der leidet unter Kurzsichtigkeit.
Das palästinensische Volk hat der Welt bewiesen, dass es Respekt verdient. Seine Konfrontation mit der Militärmaschine, seine Verteidigung seines Landes und seine Geduld angesichts von Hunger und Armut haben ihm den Respekt der Völker der Welt eingebracht, und der Tag könnte kommen, an dem es den Friedensnobelpreis erhalten wird.
Nun zum Gaza-Abkommen. In der FRANKFURTER ALLGEMEINEN ZEITUNG ist zu lesen: „US-Präsident Trump sagt es selbst: Was Israel und die Hamas jetzt vereinbart haben, ist die erste Phase. Sein Friedensplan, der eine gute Grundlage für ein Ende des Krieges und die Rückkehr zu stabileren Verhältnissen im Nahen Osten wäre, sieht weitere Schritte vor. Aber es wäre schon ein großer Fortschritt, wenn dieser erste Schritt gelänge. Trump, der sich selbst oft zu Unrecht feiert, hat allen Grund, sich diesen Erfolg gutzuschreiben. Noch nie in den zwei Jahren, die seit dem Überfall der Hamas vergangen sind, waren Gaza und die ganze Region einem Frieden so nahe. Auch Trumps Dauerkritiker sollten anerkennen, dass schon allein das eine Leistung des Präsidenten ist“, findet die FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG.
Die MÄRKISCHE ODERZEITUNG aus Frankfurt/Oder führt aus: „Das Sterben im Gazastreifen könnte zu einem Ende kommen. Das sind wunderbare Nachrichten. Doch damit es wirklich zu einem Frieden kommt, müssen ihnen weitere folgen. Bevor man wirklich von einem Frieden sprechen kann, muss die Hamas noch ihre Waffen dauerhaft niederlegen. Die israelische Regierung hingegen muss eine Zweistaaten-Lösung anerkennen und ihre Siedlungspläne im Westjordanland einstellen. Unmöglich scheint dies im Augenblick nicht zu sein. Doch auf die Vermittler in Ägypten wartet noch viel Arbeit, die es zu erledigen gilt, bevor man tatsächlich von einem echten Frieden sprechen kann, der zudem noch die Aussicht auf Dauer hat.“ Das war zum Ende der Presseschau die MÄRKISCHE ODERZEITUNG.