Politik
Pressekommentare zur Bombardierung des Gazastreifens
Berlin 19.03.2025
Bei der Bombardierung des Gazastreifens durch die israelische Armee gestern Abend (Dienstag, 18. März) kamen über 400 Menschen ums Leben. Damit wurde das Waffenstillstandsabkommen verletzt, zu dessen Abschluss sich viele Länder mit großer Mühe um die Regierung von Benjamin Netanjahu und den palästinensischen Widerstand bemüht hatten.
Das israelische Staatsgebiet ist dafür bekannt, dass es sich an keinerlei internationale Verträge hält. Und die von einigen Siedlern begangenen Verbrechen werden von einer Regierung, die behauptet, ihr Staatsgebiet sei ein Rechtsstaat, ohne Abschreckung begangen. Mitte der neunziger Jahre eröffnete ein Siedler während des Morgengebets im Ramadan das Feuer auf die Ibrahimi-Moschee in Hebron und tötete dabei mehr als 60 Menschen. Die israelische Polizei und Regierung behaupteten, der Täter sei psychisch krank, und sein Fall wurde eingestellt.
Der Ramadan ist ein Monat des Friedens und der Ruhe. Deshalb nutzen ihn israelische Siedler mit ihren rassistischen Ideologien, um ihre Angriffe auf Palästinenser zu intensivieren. Die gestrige Tötung unschuldiger Menschen durch die israelische Armee in Gaza und die Drohung des hebräischen Premierministers Benjamin Netanjahu, die Bombardierung des Gazastreifens fortzusetzen, sind klare Beweise dafür, dass der hebräische Staat die Forderungen der Welt, seine Verbrechen zu beenden, ignoriert.
Zu den palästinensischen Angriffen zählen vor allem Christen und Muslime. Christliche heilige Stätten sind Ziel von Angriffen und Judaisierung. Trotz alledem betonte Bundeskanzler Olaf Scholz gestern in seiner Abschlusserklärung mit dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron in Berlin sein Engagement für die Stärkung der deutschen Beziehungen zur Netanjahu-Regierung und stellte dabei das Opfer als Angreifer dar.
Nun noch Stimmen zu den neuen israelischen Angriffen auf den Gazastreifen. Die VOLKSSTIMME aus Magdeburg schreibt: „Israels Führung will es wissen. Es soll Schluss gemacht werden mit der Hamas im Gazastreifen. Rücksicht nimmt Premier Benjamin Netanjahu nicht mehr – weder auf das Schicksal der verbliebenen Geiseln noch auf das Überleben der Bevölkerung im Gazastreifen. Er kann das, weil US-Präsident Donald Trump ihm den Rücken frei hält. Es ist wohl nichts mit dem großen Friedensbringer aus Amerika, zumindest nicht im Nahen Osten“, folgert die VOLKSSTIMME.
Die MÄRKISCHE ODERZEITUNG aus Frankfurt (Oder) beobachtet: „Schon vor den Angriffen setzte die israelische Regierung zuletzt auf Druck: Hilfslieferungen wurden ebenso eingeschränkt wie Strom und Wasser. Die Hamas führte derweil ihre Rekrutierung fort, statt die Waffen niederzulegen. Die traurige Wahrheit ist: Von keiner der beiden Seiten gibt es die Einsicht in die Notwendigkeit eines Friedens. Die Leidtragenden sind die Zivilisten im Gazastreifen – die Hamas sieht in ihnen ein nützliches Werkzeug, um nach israelischen Militärschlägen herzzerreißende Bilder von toten Kindern und zerstörten Häusern in die Welt schicken zu können. Und für Israels Regierung sind die Zivilisten in Gaza nur Terror-Kollaborateure. Das Grauen wird also weitergehen“, erwartet die MÄRKISCHE ODERZEITUNG.