Politik

Mercosur-Abkommen: Menschenrechte und Umwelt in Gefahr

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Berlin/Brüssel 04.09.2025

– Die EU-Kommission will am Mittwoch 10. September über die Annahme des Handelsabkommens Mercosur mit südamerikanischen Staaten entscheiden. Anschließend soll das Abkommen dem Rat der EU zur Beschlussfassung vorgelegt werden. Eine Zustimmung würde den Ratifizierungsprozess einleiten. Brot für die Welt warnt: Das Abkommen gefährde Regenwälder, Artenvielfalt, Klima und Menschenrechte. Zudem schaffe es ein neues Klagerecht gegen die Nachhaltigkeitsgesetze des europäischen Green Deals.

Brot für die Welt fordert die EU-Kommission, den Rat der EU und das Europäische Parlament auf, den vorliegenden Vertragstext nicht zu unterzeichnen. Sven Hilbig, Handelsexperte von Brot für die Welt, erklärte: „Man muss es ganz deutlich sagen: Das EU-Mercosur-Abkommen ist ein Rückschritt für die Menschenrechte, den Klimaschutz und die südamerikanische Wirtschaft. Das Abkommen verbietet Exportbeschränkungen und baut Importzölle ab. Diese Maßnahmen begünstigen den Ausbau von Monokulturen, wie Soja, und den Bergbau in Südamerika.“

Das Abkommen liegt aus der Sicht von Brot für die Welt auch nicht im Interesse Europas: Wirtschaftszweige wie industrielle Landwirtschaft und Bergbau seien „maßgeblich dafür verantwortlich, dass Regenwälder zerstört und indigene Gemeinschaften vertrieben werden“, sagte Hilbig. „Das Abkommen trägt nicht dazu bei, Armut und Arbeitslosigkeit zu mindern. Selbst die Folgenabschätzung im Auftrag der Europäischen Kommission erwartet eine Schrumpfung der industriellen Produktion im Mercosur. ‘Partnerschaftsabkommen‘ ist daher ein Etikettenschwindel für ein Abkommen, das die ökonomische Kluft zwischen der EU und dem Mercosur nur vertiefen wird. Wenn die EU-Kommission ihren eigenen Green Deal ernst nimmt, muss sie das Abkommen ablehnen. Es ist eine schwere Hypothek für Klima und Menschenrechte.“

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