Politik

Menschen helfen, die unsere Hilfe dringend brauchen

Published

on

Berlin 19.08.2025  

– Zum heutigen Welttag der humanitären Hilfe, der am 19. August 2025 begangen wird, haben sich die Grünen-Politiker Max Lucks, Sprecher der Bundestagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen für Menschenrechtspolitik und für humanitäre Hilfe, und Boris Mijatovic, Obmann im Ausschuss für Menschenrechte und humanitäre Hilfe des Deutschen Bundestags für die Grünen zu Wort gemeldet. „Über 300 Millionen Menschen weltweit sind durch Krieg, Gewalt, Hunger oder Klimakatastrophen auf humanitäre Hilfe angewiesen. Zivilistinnen und Zivilisten leiden unter systematischen Angriffen und humanitäre Helferinnen und Helfer werden dabei selbst Ziel von Angriffen. Humanitäre Hilfe bedeutet, Leben zu retten, Leid zu lindern und Menschen unabhängig von Herkunft, Religion oder politischer Überzeugung beizustehen. Den Menschen zu helfen, die unsere Hilfe am dringendsten benötigen“, betonten die Grünen-Politiker, die die massiven Kürzungen im geplanten Bundeshaushalt in diesem Bereich scharf kritisieren.

„Die angekündigten Kürzungen im Bundeshaushalt um über 50 Prozent in den Jahren 2025 und 2026 sind trotz gegenteiliger Koalitionsvertrags-Zusagen ein fatales Signal. Wir fordern daher eine deutliche Aufstockung des humanitären Etats und die Stärkung vorausschauender humanitärer Hilfe und lokaler Strukturen, um Geld effizient einzusetzen. Gleichzeitig muss die Bundesregierung die Auslandsförderung reformieren, um bürokratische Hürden abzubauen. Die humanitären Prinzipien von Menschlichkeit, Unparteilichkeit, Neutralität und Unabhängigkeit müssen Leitlinie allen Handelns bleiben. Eine Koalition, die sich dieser Verantwortung verschrieben hat, muss ihren Worten auch die notwendigen Mittel folgen lassen“, betonten die Grünen-Politiker. 


Die humanitäre Katastrophe in Gaza zeige besonders drastisch, wie kriegerische Gewalt die Versorgung der Zivilbevölkerung zerstört und die humanitären Prinzipien untergräbt. Auch andere Krisen verdeutlichten die Dringlichkeit.

„Im Sudan mussten über zehn Millionen Menschen in der größten Vertreibungskrise der Welt vor Gewalt fliehen, über 750.000 Menschen stehen kurz vor dem Hungertod. Auch der Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine, die anhaltenden Folgen des IS-Terrors in Irak oder auch Syrien sowie zahlreiche klimabedingte Katastrophen zeigen, wie drängend und notwendig die humanitäre Hilfe für Millionen Menschen in Not ist. Deutschland als ein verlässlicher Partner in der humanitären Hilfe ist umso wichtiger, weil durch das Aus von USAID eine riesige Lücke in die globalen Hilfsstrukturen gerissen wird. Die Trump-Regierung hat ihre Mittel stark reduziert und damit abrupt die Versorgung von Millionen Menschen in Not eingestellt. Laut Prognosen kann diese Entscheidung bis 2030 14 Millionen Menschen das Leben kosten“, teilten Boris Mijatovic und Max Lucks mit. 

„In Gaza ist niemand sicher“
Welttag der humanitären Hilfe – Hilfskräfte müssen geschützt werden

Humanitäre Hilfsorganisationen arbeiten unter immer schwierigeren, oftmals tödlichen Bedingungen. Anlässlich des Welttages der humanitären Hilfe am 19. August weist die Organisation Handicap International (HI) vor allem auf die dramatische Lage in Gaza hin und fordert die Einhaltung des humanitären Völkerrechts.

„2024 war das tödlichste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen für humanitäre Helferinnen und Helfer – vor allem aufgrund des andauernden Krieges in Gaza. Seit Oktober 2023 wurden in Gaza nach Angaben der UN (Stand: August 2025) mehr als 500 humanitäre Hilfskräfte bei israelischen Angriffen getötet, darunter mehrere Kolleginnen und Kollegen von Handicap International. In fast zwei Jahren wurden zudem mehr als 1.500 Mitarbeitende im Gesundheitswesen getötet. Niemand bleibt verschont: Die Angriffe richten sich gegen den Palästinensischen Roten Halbmond, UN-Mitarbeitende und NGOs. In Gaza ist niemand sicher – weder die Zivilbevölkerung noch Journalistinnen oder Journalisten, weder Kinder noch humanitäre Hilfskräfte“, sagt Zaid Am Ali, HI-Advocacy-Beauftragter für die Palästinensischen Gebiete.

Handicap International fordert mit Nachdruck den Schutz humanitärer Hilfskräfte und medizinischen Personals im Einklang mit dem humanitären Völkerrecht sowie die strafrechtliche Verfolgung aller Angriffe gegen sie. Was derzeit passiert, ist eine gefährliche Erosion der Achtung des humanitären Völkerrechts.

The Week

Die mobile Version verlassen