Politik
Ist es für die Ukraine an der Zeit, Russland zu besiegen?
Pressespiegel
In der Region Kursk sind ukrainische Einheiten weit auf russisches Territorium vorgestoßen. Dies kommentiert das HANDELSBLATT aus Düsseldorf: „So hoffnungslos die Offensive im Moment auch erscheinen mag, so hat sie doch eine entscheidende psychologische Wirkung. Feindliche Panzer auf eigenem Territorium, getötete Zivilisten und Zerstörungen im Grenzgebiet, die Verhängung des Ausnahmezustands in der Region Kursk – all das macht es Putin schwer, über den Ukrainekrieg weiterhin von einer begrenzten ‚militärischen Spezialoperation‘ zu sprechen. Trotz der allumfassenden Zensur werden nun hoffentlich auch die kritischen Fragen in Russland lauter. Wie sehr Putin überrascht wurde, zeigt, dass der russische Präsident den Vorstoß jetzt als ‚groß angelegte Provokation‘ verurteilt. Diese Äußerung des Aggressors, die die Täter-Opfer-Perspektive verkehrt, ist an Zynismus kaum zu überbieten“, stellt das HANDELSBLATT fest.
„Es ist kalter Zynismus, dass ausgerechnet Putin jetzt von Terroraktionen spricht“, pflichtet die AUSGBURGER ALLGEMEINE bei: „Ohne seinen verbrecherischen Angriffskrieg würde an der Grenze zwischen Russland und der Ukraine beschauliche Ruhe herrschen. Die Verantwortung für das Leid der Menschen trägt der Kreml-Herrscher.“
Die LUDWIGSBURGER ZEITUNG meint: „Für die Ukraine ist der Vormarsch riskant. Es liegt auf der Hand, dass Putin diese Schmach nicht unbeantwortet lassen wird, sein Bluthund Dmitri Medwedew droht bereits mit massiven Attacken auf die Hauptstadt Kiew. Es ist wahrscheinlich, dass viele ukrainische Soldaten nicht in die Heimat zurückkehren werden, da Russland nun alles daransetzen wird, den Schaden, auch den politischen, zu begrenzen und die ukraninischen Soldaten zurückzuschlagen. Doch dürfte der einzigartige Husarenritt, der Militärhistoriker noch lange beschäftigen wird, bei den russischen Militärs Eindruck machen. Denn er zeigt: Am Ende ist dieUkraine noch längst nicht.“