Politik
Internationaler Tag des Verschwindenlassens
Dieser Tag, den die Vereinten Nationen seit 2006 ins Leben gerufen haben, um die öffentliche Meinung an das Schicksal Tausender und Abertausender Menschen zu erinnern, die dem Verschwindenlassen ausgesetzt sind und von denen niemand ihr Schicksal kennt.
Viele Mitglieder der politischen Opposition, Journalisten, Anwälte und Aktivisten der Zivilgesellschaft werden entführt, ins Gefängnis geworfen und viele von ihnen werden stillschweigend liquidiert.
Im Dezember 2006 beschloss die Generalversammlung der Vereinten Nationen, mit der Resolution 61/117 eine Konvention für den Schutz aller Personen vor dem Verschwindenlassen aufzulegen und setzte den 30. August als Tag gegen das Verschwindenlassen fest. Im Dezember 2010 trat die Konvention in Kraft. Zuvor bestanden bereits die Arbeitsgruppe zur Frage des Verschwindenlassens von Personen, sowie die Arbeitsgruppe für willkürliche Inhaftierungen. Allerdings herrscht in vielen Staaten weiterhin Straflosigkeit für diese Vergehen, so dass die Täter nicht zur Rechenschaft gezogen werden können, zumal von den Opfern in den meisten Fällen für lange Zeit jede Spur fehlt. Im Jahr 2012 wurden von Amnesty International in 31 Ländern Fälle von Verschwindenlassen dokumentiert. Sowohl die Konvention als auch das Römische Statut des Internationalen Strafgerichtshofs stufen Verschwindenlassen als Verbrechen gegen die Menschlichkeit ein, wodurch es von einer Verjährungsfrist ausgenommen wird und Täter somit gegebenenfalls auch noch nach über 20 Jahren belangt werden können.
Es gibt keine korrekten Informationen über die Zahl der verschwundenen Menschen in den Gefängnissen des Tyrannen-Regimes Bashar al-Assad, obwohl ihre Zahl Tausende übersteigt, während ihre Zahl im Irak fünfzigtausend und im Iran Hunderte erreicht In der Ukraine hat das Phänomen des Verschwindenlassens zugenommen, in Russland, Weißrussland, China und anderen Ländern leben viele ihrer Menschen unter der Unterdrückung von Tyrannen.
Wir hoffen, dass Freiheitsliebende, die Vereinten Nationen und alle Organisationen der internationalen Gemeinschaft einander die Hände reichen, um das Schicksal der gewaltsam Verschwundenen herauszufinden und Druck auf diktatorische Regime auszuüben, das Schicksal ihrer gewaltlosen politischen Gefangenen offenzulegen und sie freizulassen.