Politik

 Internationale Technologie- und Maschinenmesse Hannover eröffnet

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Hannover 31.03.2025

Bundeskanzler Olaf Scholz hat heute die Internationale Technologie- und Maschinenmesse Hannover mit Beteiligung von rund 4.000 Industrieunternehmen aus etwa 150 Ländern der Welt eröffnet.

Bundeskanzler Scholz sagte in der Eröffnungsrede:

„Das ist wieder eine beeindruckende Messe. Sie ist wieder beeindruckend, weil hier modernste Technologien entwickelt werden, künstliche Intelligenz im wachsenden Maße eine große Rolle spielt und wir zuversichtlich in die Zukunft schauen können. Denn hier werden neue Möglichkeiten erschlossen, um produktiv zu arbeiten und weltweit wettbewerbsfähig zu sein. Und es ist auch ein gutes Zeichen für die Wettbewerbsfähigkeit gerade der deutschen Industrie, die hier sehr umfassend ausstellt und die bei all diesen Schritten moderner Technologie ‑ und nicht nur, wenn es um künstliche Intelligenz geht ‑ vorne mit dabei ist.

Das gilt auch für viele andere, die hier ausstellen; ich will das noch einmal unterstreichen. Es handelt sich unverändert um die größte Industriemesse der Welt. Sie hat etwas mit Deutschland als einem Land zu tun, das einen außerordentlich großen industriellen Anteil in seiner Wertschöpfung hat, das einen sehr starken Maschinenbau hat, aber eben auch damit, dass wir in einer weltweit vernetzten Wirtschaft leben. 

All das, was wir hier sehen, lebt von den Größenordnungen, von den „scales“, die bedeuten: Die ganze Welt ist Kunde. ‑ Das sind die Maschinenbauer, diejenigen, die hier aus aller Welt ausstellen. Sie würden niemals allein mit dem Markt ihres eigenen Landes diese hochspezialisierten, hochleistungsfähigen Produkte entwickeln, verkaufen und weiterentwickeln können. Und deshalb lebt der wirtschaftliche Wohlstand, aber auch der technologische Fortschritt und die Geschwindigkeit des technologischen Fortschritts davon, dass wir die Globalisierung weiterentwickeln, dass wir einen Weltmarkt halten und sich dieser Weltmarkt fair weiterentwickeln kann. 

Ich will es sehr präzise sagen: Auch große Länder wie die USA und China sind zu klein, um spezialisierte Produkte zu entwickeln, die sich nur für ihren eigenen Markt eignen. Das gilt natürlich für viele andere in der Welt gleichermaßen. Dadurch, dass wir uns austauschen, gelingt es uns, besseren Fortschritt, besseren Wohlstand, besseres Wachstum in der ganzen Welt zu erreichen. Darum bin ich so dankbar über Kanada als das Land, das hier Partner bei dieser Ausstellung ist, weil es all diese Werte, diese Vorstellung, gleichermaßen verkörpert wie die vielen Aussteller hier auf dieser Messe, aber wie eben auch Deutschland und Europa. 

Deshalb will ich hier noch einmal betonen, wozu ich gestern schon die Gelegenheit hatte zu sagen: Wir stehen an der Seite Kanadas. Es ist ein unabhängiges und souveränes Land, und wir alle gemeinsam setzen uns dafür ein, dass der Irrweg des Protektionismus nicht die Wachstumschancen der ganzen Welt zerstört. Das muss hier unterstrichen werden: Auch diejenigen, die ihn beschreiten, schaden sich selbst am allermeisten. Niemand profitiert, was im Übrigen dann auch eine Handlungsmaxime für uns in Europa und für all die anderen in der Welt ist. Denn wenn wir das wissen, dann müssen wir auf protektionistische Aktionen selber klug, entschieden und stark reagieren. Aber wir müssen es immer mit der Perspektive machen, dass wir uns einigen wollen und wir wieder auf den richtigen Pfad abbiegen. Das ist nämlich die internationale Kooperation und Zusammenarbeit zum Besten in der ganzen Welt.

Vielleicht darf ich in diesen aufgeregten Zeiten einen Satz hinzufügen: Nicht nur der Protektionismus bedroht die ökonomische Entwicklung der Welt und ihren Wohlstand, sondern auch das kriegerische Treiben. Natürlich sehen wir überall, welche Konsequenzen es hat, wenn Krieg die Welt neu in Gefahr bringt‑ so wie Russland jetzt mit seinem Krieg gegen die Ukraine. Das ist furchtbar für die Länder, die überfallen und angegriffen werden. Das ist furchtbar für die Menschen, die sterben, und es zerstört Milliarden über Generationen errichteter Infrastrukturen. Aber es ist gleichzeitig auch etwas, was der Wohlstandsentwicklung der Welt im Wege steht. Deshalb müssen wir nicht nur in ökonomischer Hinsicht für einen freien und fairen Handel, für Rechtsstaatlichkeit und Vorhersehbarkeit staatlichen Handelns werben, sondern wir müssen auch zu einer friedlichen Welt zurückkehren, in der ein Grundsatz klar ist: Die stärkeren Nachbarn sind keine Gefahr für ihre schwächeren Nachbarn. ‑ Und das soll wieder so sein.“

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