Politik
Hilfe für kriegsverletzte Kinder aus Gaza: SOS-Kinderdörfer starten Hilfsprogramm in Jordanien
Berlin, München, Amman 06.11.2025
– Während des über zwei Jahre andauernden Krieges im Gazastreifen wurden nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) mehr als 167.000 Menschen verletzt, rund 42.000 davon schwer – ein Viertel davon Kinder. Über 5.000 Menschen haben durch Explosionen und Angriffe Gliedmaßen verloren, viele von ihnen Mädchen und Jungen, die nun lebenslang auf Hilfe angewiesen sind. Das Gesundheitssystem im Gazastreifen ist weitgehend zusammengebrochen: Nur 14 von ehemals 36 Krankenhäusern funktionieren noch teilweise, Reha-Einrichtungen sind fast vollständig zerstört.
Um kriegsversehrten Kindern eine Chance auf Heilung und Zukunft zu geben, haben die SOS-Kinderdörfer das Programm „Healing and Care“ in Jordanien gestartet. In Zusammenarbeit mit Partnern sollen 120 verletzte Kinder aus Gaza mit ihren Begleitpersonen evakuiert und in Einrichtungen der SOS-Kinderdörfer in Jordanien untergebracht werden. Das Projekt ist Teil einer jordanischen Hilfsinitiative, bei der bis zu 2.000 verletzte Kinder aus Gaza medizinisch versorgt werden sollen. Die ersten Kinder sind bereits angekommen, sie werden derzeit medizinisch untersucht, versorgt und psychologisch betreut.
„Kinder, die durch den Krieg schwer verletzt wurden, tragen nicht nur körperliche Narben – sie haben auch seelische Wunden, die Zeit und Zuwendung brauchen“, sagt Barbara Gruner, Vorständin der SOS-Kinderdörfer weltweit, in München. „Hilfe hört nicht beim Überleben auf. Wir wollen, dass verletzte Kinder wieder Zuversicht fassen, sich bewegen, spielen, lernen – kurz: wieder Kind sein können.“
Die Kinder sollen in den kommenden Wochen schrittweise medizinisch, therapeutisch und schulisch betreut werden. Parallel arbeiten die SOS-Kinderdörfer an langfristigen Rehabilitations- und Bildungsprogrammen, damit sie nach ihrer Genesung in ihre Heimat zurückkehren und dort Schritt für Schritt wieder Sicherheit und Stabilität finden können.
„Nach zwei Jahren Krieg brauchen die Kinder in Gaza mehr als Hoffnung, sie brauchen konkrete Hilfe, die ihr Leben verändert“, sagt Gruner.