Politik
Etat für Sport und Ehrenamt mit Koalitionsmehrheit gebilligt
Berlin 29.8.2025
– Der Ausschuss für Sport und Ehrenamt hat in seiner Sitzung am Mittwochnachmittag die Etatansätze für Sport und Ehrenamt im Regierungsentwurf für den Haushalt 2025 (21/500) gebilligt. Die Koalitionsfraktionen stimmten für die in mehreren Einzelplänen enthaltenen Ausgabenplanungen. Die Opposition votierte mit Nein. Zwölf Änderungsanträge der AfD-Fraktion sowie zwei Änderungsanträge der Linksfraktion und ein Änderungsantrag der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen zum Einzelplan 06 (Bundesministerium des Innern) wurden mehrheitlich abgelehnt.
Insgesamt stehen laut Bundesregierung für die unmittelbare oder mittelbare Förderung des Sports 1,05 Milliarden Euro im Jahr 2025 zur Verfügung. 388,95 Millionen Euro davon sind im Einzelplan 06 enthalten. Die Titelgruppe 02 (Sport) im Kapital „Heimat, Gesellschaft und Verfassung“ weist geplante Ausgaben in Höhe von 333 Millionen Euro aus, die zur Förderung des Spitzensports dienen, für den der Bund die Zuständigkeit hat.
Im Bereich des Ehrenamtes ragen im Einzelplan 06 die geplanten zehn Millionen Euro für die Deutsche Stiftung für Engagement und Ehrenamt heraus. Weitere zehn Millionen Euro sind im Einzelplan 17 (Bundesministerium für Bildung, Familie, Senioren, Frauen und Jugend) und im Einzelplan 10 (Bundesministerium für Landwirtschaft, Ernährung und Heimat) enthalten, so dass die Förderung für die Stiftung bei 30 Millionen Euro liegt.
Sowohl beim Sport als auch beim Ehrenamt bewege sich der Haushaltsansatz für 2025 „auf einem hohen Niveau“, sagte die Staatsministerin für Sport und Ehrenamt beim Bundeskanzleramt, Christiane Schenderlein (CDU), während der Sitzung. Letztmalig, so die Staatsministerin, seien die Mittel für Sport und Ehrenamt über die verschiedenen Einzelpläne verteilt. Künftig werde es jeweils eigene Titel dafür im Etat des Bundeskanzleramts geben.
Unterstützung fand der Etatansatz bei den Koalitionsfraktionen. Stephan Mayer (CSU) sah in den 388,95 Millionen Euro für die unmittelbare oder mittelbare Förderung des Sports im Einzelplan 06 einen Beitrag zur versprochenen „Politikwende in der Sportpolitik“. Der Aufwuchs um knapp 50 Millionen im Vergleich zum Ansatz der Ampelregierung aus dem letzten Jahr könne sich angesichts der schwierigen Haushaltslage durchaus sehen lassen, befand er.
Bettina Lugk (SPD) begrüßte vor allem den Etatansatz für das Zentrum Safe Sports. Es sei eine Haltungsfrage, dass sich der Sportausschuss klar für den Gewaltschutz von Sportlerinnen und Sportlern stark macht.
Jörn König (AfD) ging auf die von Staatssekretärin Schenderlein genutzte Formulierung der „Sportmilliarde“ ein. Wenn davon nur ein Drittel beim Spitzensport lande, sei das keineswegs ein großer Zuwachs und insofern der Begriff der Sportmilliarde „nicht seriös“, befand er.
Tina Winklmann (Bündnis 90/Die Grünen) forderte einen finanziellen Aufwuchs beim Leistungssportpersonal. Die zur Verfügung stehenden Mittel reichten nicht einmal aus, um die Tariferhöhungen abzudecken. Kritik übte sie auch an der „fehlenden Transparenz bei der Mittelvergabe“.
Christian Görke (Die Linke) nannte es „realitätsfern und eine Selbsttäuschung in erschreckendem Ausmaß“, wenn die Bundesregierung davon spreche, die Spitzensportförderung „auf hohem Niveau“ fortsetzen zu wollen, um „auch zukünftig zur internationalen Weltspitze im Sport zu zählen“. Deutschland sei schon lange nicht mehr Weltspitze, so Görke. Angesichts der geplanten Fördersumme werde sich der „dramatische Rückstand“ weiter vergrößern