Politik

Deutschland meldet Rekordsumme bei Klimafinanzierung – Oxfam warnt vor Kürzungen

Published

on

Berlin 30.09.2025  

– Deutschland hat 2024 so viel Geld wie noch nie für die internationale Klimafinanzierung bereitgestellt. Nach Angaben des Entwicklungs- und Umweltministeriums belief sich der deutsche Beitrag auf insgesamt 11,8 Milliarden Euro. Davon stammten 6,1 Milliarden Euro aus Haushaltsmitteln: mehr als die international zugesagten sechs Milliarden Euro, die bis spätestens 2025 jährlich erreicht werden sollen. Erstmals wurde zudem über eine Milliarde Euro an privaten Mitteln für Investitionen in Klimaschutz und Anpassungsmaßnahmen mobilisiert. 

Die Gelder flossen unter anderem in den Ausbau erneuerbarer Energien, Programme zur Anpassung der Landwirtschaft an Dürren und Überschwemmungen sowie in den Schutz von Wäldern, Mooren und Meeren. Entwicklungsministerin Reem Alabali Radovan betonte, Deutschland stehe „auch in schwierigen Zeiten an der Seite des Globalen Südens“. Umweltminister Carsten Schneider verwies auf die Bedeutung von Vertrauen bei den anstehenden Klimaverhandlungen in Brasilien: „Um beim Klimaschutz erfolgreich zu sein, braucht es das Vertrauen, dass Staaten sich an ihre Versprechen halten.“

Kritik kommt jedoch von Oxfam. Die Hilfsorganisation warnt, dass die erreichten Zahlen nur ein kurzfristiger Erfolg sein könnten. Neue Berechnungen legen nahe, dass die Klimahilfen in den kommenden Jahren deutlich sinken dürften: 2025 auf 4,4 bis 5,2 Milliarden Euro, 2026 sogar nur noch auf 4,4 bis 4,9 Milliarden Euro. Grund seien Kürzungen im Bundeshaushalt für die Entwicklungszusammenarbeit.

„Dass die Klimahilfen 2024 gesteigert wurden, ist eine gute Nachricht, darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Bundesregierung für 2025 und 2026 deutliche Kürzungen vornehmen möchte“, sagte Jan Kowalzig, Klimaexperte bei Oxfam Deutschland. Sollte die Bundesregierung ihre Sechs-Milliarden-Zusage nicht einhalten können, wäre das „ein klimapolitischer Vertrauensbruch gegenüber den ärmsten Ländern“.

Die Debatte über die deutschen Beiträge zur internationalen Klimafinanzierung dürfte auch auf der UN-Klimakonferenz im brasilianischen Belém im November eine wichtige Rolle spielen.

The Week

Die mobile Version verlassen