Politik

Demokratie in Gefahr: Wie können wir sie wiederbeleben?

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Berlin, Straßburg 15.10.2025

– Vom 5. bis 7. November veranstaltet der Europarat das jährliche Weltforum für Demokratie. Dieses unverzichtbare Ereignis bringt politische Entscheidungsträger, Aktivisten, Experten, Intellektuelle und junge Menschen aus aller Welt zusammen. Gemeinsam untersuchen sie die Ursachen für die Abkehr der Bürger von der Demokratie und suchen nach Lösungen zur Stärkung der demokratischen Kultur, zur Bekämpfung von Desinformation und zur Förderung der Partizipation.

Die Herausforderungen der Zukunft

Das Forum 2025 findet zu einem Zeitpunkt statt, an dem das Vertrauen der Öffentlichkeit in demokratische Institutionen durch zunehmende Vermögensungleichheit, technologische Umbrüche und ein allgegenwärtiges Gefühl der Ausgrenzung stark untergraben ist. Dieser Rückzug schwächt die Demokratie und ebnet den Weg für Populismus und autoritäre Regime, die Gewaltenteilung untergraben, Grundfreiheiten einschränken und die demokratische Kultur untergraben.

Journalismus, Kunst und Kultur sind wesentliche Säulen demokratischer Widerstandsfähigkeit und fördern Pluralismus, Inklusion und informierte Teilhabe. Dennoch geraten sie häufig ins Visier solcher Regime.

Digitale Technologien, insbesondere künstliche Intelligenz, sind ein zweischneidiges Schwert. Sie können zwar zur Manipulation von Meinungen, zur Verbreitung von Desinformation und zur Polarisierung von Debatten eingesetzt werden, doch soziale Medienplattformen, die oft von kommerziellen Interessen getrieben werden, können auch die Meinungsvielfalt einschränken. Bei angemessener Regulierung können diese Technologien jedoch ein wirksames Mittel zur Verbreitung verlässlicher Informationen und zur Stärkung partizipativer Prozesse sein.

Letztendlich ist die Einbindung junger Menschen entscheidend für die Lebendigkeit und langfristige Zukunftsfähigkeit von Demokratien.

Neuer Demokratischer Pakt für Europa

Das diesjährige Forum ist Teil des Neuen Demokratischen Pakts: eines strategischen und politischen Prozesses, der darauf abzielt, Demokratie angesichts aktueller Herausforderungen zu stärken und neu zu denken. Alain Berset, Generalsekretär des Europarats und Initiator des Pakts, formulierte es so: „Die Überlegungen zum Neuen Demokratischen Pakt für Europa sind eine Einladung, zu lernen, sich zu engagieren und gemeinsam die Demokratie zu entwickeln, die Europa in einer Welt braucht, in der sich die Schwerpunkte grundlegend verschieben. Denn Demokratie lebt von den Entscheidungen, die wir gemeinsam treffen.“

Programmhighlights

Die Plenarsitzungen konzentrieren sich auf zentrale Themen wie die Auswirkungen des Medienwandels auf die Demokratie, die Rolle von Kultur und Kulturpolitik, die Zukunft der Bürgerbeteiligung und die Bedeutung des Geschichtsunterrichts für die Verankerung der Demokratie.

In einer Ideensitzung werden innovative Projekte aus aller Welt vorgestellt. Bei der Abschlusszeremonie wird der Demokratie-Innovationspreis an die beliebteste Initiative verliehen.

Junge Menschen aus aller Welt, darunter Studierende der Sciences Po Strasbourg und der Syracuse University, werden sich aktiv an den Debatten beteiligen.

Das dreitägige Forum bietet außerdem künstlerische Darbietungen lokaler und internationaler Talente sowie Ausstellungen zu 30 Jahren Mitgliedschaft der Ukraine im Europarat, zu politischen Gefangenen in Belarus, zu maltesischer Kunst und zum berühmten Aubusson-Gedenkteppich „El Holocausto“.

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