Welt
Cholera-Ausbruch im Südsudan erreicht kritisches Ausmaß
Berlin /Juba// Friedrichsdorf 22.08.2025
– Der Cholera-Ausbruch im Südsudan hat ein kritisches Ausmaß erreicht und trifft Kinder besonders hart. Mehr als 40.000 Kinder – darunter 20.000 unter fünf Jahren – seien bereits erkrankt, berichtete World Vision Deuschland am Mittwoch. Insgesamt seien 88.000 Fälle und 1.500 Todesfälle gemeldet worden, doch die tatsächliche Zahl könne noch höher liegen.
Die internationale Kinderhilfsorganisation weitet deshalb ihre Hilfsmaßnahmen im Südsudan deutlich aus. Im Zentrum der Maßnahmen stehen die am stärksten gefährdeten Kinder und ihre Mütter: Viele leben in überfüllten Vertriebenenlagern oder in von Überschwemmungen betroffenen Gebieten, ohne Zugang zu sauberem Wasser oder medizinischer Versorgung. Hunger verschärft die Lage zusätzlich. Bereits im März war ein Drittel der Todesopfer Kinder unter 14 Jahren.
„Dies ist eine äußerst gefährliche Situation für Kinder“, warnte Mesfin Loha, Landesdirektor von World Vision im Südsudan. „Hunger schwächt die Kinder und macht sie noch anfälliger für Krankheiten wie Cholera. Ohne sauberes Wasser, Nahrung und medizinische Hilfe sterben Kinder an Ursachen, die vermeidbar wären.“
World Vision reagiert trotz knapper Mittel mit einer sechsmonatigen Nothilfeaktion, die darauf abzielt, 500.000 Menschen – mit besonderem Fokus auf Kinder – in den am stärksten betroffenen Regionen wie Upper Nile und Warrap zu erreichen. Dazu gehören die Bereitstellung von sauberem Wasser, Sanitärversorgung und Hygiene (WASH), Unterstützung lokaler Gesundheitssysteme, Nahrungsmittelhilfe für unterernährte Kinder, Schutzmaßnahmen für vertriebene und gefährdete Kinder und die Aufklärung zu Risiken und Behandlungsmöglichkeiten in betroffenen Gemeinden.
Die Finanzierungslage ist World Vision zufolge aufgrund von Kürzungen bei Nahrungsmittelhilfe und anderen Programmen jedoch kritisch. World Vision hat daher einen Spendenaufruf gestartet, um die Hilfen noch ausweiten zu können.
„Jedes Kind, das wir verlieren, ist eines zu viel. Die Welt darf nicht tatenlos zusehen, während Kinder im Südsudan an Hunger und Cholera sterben. Wir haben die Mittel und das Wissen, um Leben zu retten – aber wir brauchen dringend mehr Unterstützung„, sagte Mesfin Loha.