Politik

Aktion gegen den Hunger muss lebenswichtige Hilfe in den USA einstellen

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Berlin 25.02.2025

Die vorübergehende Aussetzung von US-Hilfsgeldern für 90 Tage hat verheerende Auswirkungen auf die weltweite humanitäre Arbeit des internationalen Netzwerks von Aktion gegen den Hunger. 50 Programme der Hilfsorganisation in mehr als 20 Ländern sind betroffen.

„Die vorübergehende Einstellung der US-Hilfsprogramme hat dramatische Folgen für hunderttausende Menschen weltweit, die dringend auf humanitäre Hilfe angewiesen sind. Die Suspendierung der US-Mittel erschwert es Hilfsorganisationen wie Aktion gegen den Hunger, dringend benötigte lebensrettende Hilfe zu leisten“, sagt Dr. Helene Mutschler, Geschäftsführerin von Aktion gegen den Hunger. „Viele Länder, in denen wir arbeiten, werden Schwierigkeiten haben, ihre Ernährungs-, Gesundheits- und Sozialsysteme aufrechtzuerhalten. Die abrupten Kürzungen werden den weltweiten Bedarf an humanitärer Hilfe erhöhen und die Grundversorgung in vielen Ländern gefährden.“

Wie viele andere Hilfsorganisationen und UN-Institutionen erhält auch das internationale Netzwerk von Aktion gegen den Hunger finanzielle Mittel aus den USA. Die US-Beiträge machen über 30 Prozent der institutionellen Finanzierung aus. Mit diesen Geldern werden zum Beispiel Hilfsmaßnahmen unterstützt, die schwere akute Unterernährung behandeln und Menschenleben retten. Nun fehlen dem internationalen Netzwerk von Aktion gegen den Hunger bis zu 120 Millionen Dollar für diese lebenswichtige Arbeit weltweit. Erste von der internationalen US-Hilfe finanzierte Projekte mussten bereits ausgesetzt werden. Die Teams von Aktion gegen den Hunger tun alles, um die lebensrettenden Maßnahmen so weit wie möglich aufrecht zu erhalten.

In einigen Fällen wurden Ausnahmegenehmigungen gewährt, um ausgewählte lebensrettende Programme fortzusetzen. Doch wie viele andere Hilfsorganisationen kann auch Aktion gegen den Hunger seine humanitäre Arbeit nicht fortführen, wenn die Zahlungen ausbleiben. „Ohne die notwendigen Mittel zur Finanzierung unserer Projekte in den kommenden Tagen müssen wir fast alle durch US-Hilfe finanzierten Aktivitäten unterbrechen. Dazu gehört auch unsere lebensrettende Nothilfe für akut unterernährte Kinder”, erläutert Mutschler.

Wendepunkt in der humanitären Hilfe

Die USA sind mit Abstand der größte Geber für humanitäre Hilfe und Entwicklungszusammenarbeit und haben 2024 schätzungsweise 64 Milliarden Dollar bzw. 42 Prozent der gesamten internationalen Hilfe weltweit bereitgestellt. In Krisenregionen wie der Demokratischen Republik Kongo machen die US-Mittel 70 Prozent der gesamten humanitären Hilfe aus. Die US-Hilfe beträgt 1 % des US-Bundeshaushalts.

„Die Suspendierung der US-Hilfen markiert einen Wendepunkt in der humanitären Hilfe und der Entwicklungszusammenarbeit. Hilfsorganisationen sind mehr denn je auf die Unterstützung der internationalen Gemeinschaft angewiesen, um Menschen in Not zu helfen. Deutschland leistet einen bedeutenden Beitrag zur internationalen Hilfe und Entwicklung und sollte dieser Verantwortung auch in Zukunft gerecht werden. Im Mittelpunkt stehen dabei die Werte von Menschlichkeit und Solidarität. Angesichts der aktuellen dramatischen Entwicklungen muss die künftige Bundesregierung die geplanten Kürzungen bei der humanitären Hilfe und der Entwicklungszusammenarbeit dringend überdenken“, so Mutschler

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