Politik

Ahmad al-Sharaa in Washington

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Berlin 10.11.2025

Welche Bedeutung hat der Besuch:

Der Besuch des syrischen Übergang Präsidenten Ahmad al-Sharaa in Washington, der am am 9. November begann, ist möglicherweise der erste eines syrischen Präsidenten in der modernen syrischen Geschichte seit der Befreiung von der französischen Besatzung im Jahr 1946 und der Befreiung vom tyrannischen Regime, das das syrische Volk 1963 unterdrückte – ein Regime, das sich nach der Machtergreifung der verräterischen Familie Assad in den frühen 1970er Jahren noch verschärfte. Dieser Besuch ist von höchster Wichtigkeit und verdient große Aufmerksamkeit.

Syrien, das Juwel der Levante, wird von den Menschen im gesamten Nahen Osten, der arabischen und der christlich- islamischen Welt mit Hoffnung und Besorgnis betrachtet.

Die Hoffnung besteht darin, dass das syrische Volk sein Land zu seiner früheren Größe zurückführen wird, wie sie vor der Machtergreifung der Baath-Partei bestand – ein Syrien reich an Wissen, Gesellschaft, Wirtschaft und Freiheit. Syrien galt aufgrund seiner Freiheiten sowie der Fairness und Unabhängigkeit seiner Justiz als die Schweiz des Nahen Ostens. 

Besorgniserregend ist, dass Washington die Notlage Syriens und seiner Bevölkerung ausnutzt, die dringend die Aufhebung von Restriktionen benötigt. Einige dieser Restriktionen behindern nach wie vor das reibungslose Funktionieren von Wirtschaft und Industrie. Zudem besteht ein dringender Bedarf an finanzieller Unterstützung, da die Weltbank nur zögerlich Kredite an Syrien vergibt.

Auf einer internationalen Konferenz für wirtschaftliche Entwicklung, die Ende Oktober in Berlin stattfand, fragte ich den Leiter der Abteilung für Handelsentwicklung, genauer gesagt der Abteilung für Handelsgarantien „Hermes“, ob Hermes beabsichtige, die Vermarktung syrischer Produkte oder Importe zu garantieren. Er verneinte dies und erklärte, die Sicherheitslage und die politische Situation seien instabil und unbeständig. Hätte die syrische Regierung eine Garantie von Hermes beantragt, hätte die Bearbeitung mehrere Wochen und vielleicht Monaten gedauert.

Dies ist einer der Gründe, warum al-Sharaa und sein Umfeld möglicherweise vom Weißen Haus unter Druck gesetzt und erpresst werden, ein Abkommen zu unterzeichnen, das die Anerkennung des israelische  Gebildes durch Damaskus bestätigt. Dies würde die Hoffnungen der Bevölkerung des Nahen Ostens auf Syriens neue Führung zunichtemachen.

Was den Beitritt al-Sharaas und seiner Regierung zur von Washington geführten internationalen Koalition gegen den sogenannten Islamischen Staat betrifft, so ist dies unausweichlich, da niemand das Überleben dieser von Washington gegründeten Organisation wünscht. Möglicherweise führen die Gespräche zwischen al-Sharaa und US-Präsident Donald Trump zu einer größeren Offenheit der Welt gegenüber Syrien.

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