Politik
Ärzte ohne Grenzen: GHF „erniedrigt Palästinenser absichtlich“
Berlin 07.08.2025
– Die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen schrieb: Die GHF „erniedrigt die Palästinenser absichtlich und zwingt sie, zwischen Hunger und dem Risiko, ihr Leben für ein Minimum an Versorgung zu riskieren, zu wählen“. Zudem zwinge die Verteilweise Tausende ausgehungerte Palästinenser, lange Wege bis zu einem der vier GHF-Verteilpunkte zurückzulegen und „um Essensreste zu kämpfen“.
Die Organisation forderte die „sofortige Abschaffung“ des Programms, eine Rückkehr zu Verteilmechanismen der UN und eine Aufhebung der israelischen Blockade des Gazastreifens.
Auch die Hilfsorganisation „Save the Children Deutschland“ kritisierte die GHF. „Niemand sollte auf der Suche nach Essen getötet werden. Das ist keine humanitäre Hilfe – das ist unmenschlich“, erklärte der Geschäftsführer von „Save the Children Deutschland“, Florian Westphal. „Es gibt ein etabliertes humanitäres System, das funktioniert. Erfahrene Organisationen müssen unverzüglich wieder sichere und effektive Hilfe leisten können“, fügte Westphal hinzu.
Die Grünen-Vorsitzende Franziska Brantner forderte, die Bundesregierung müsse Konsequenzen aus diesen Vorfällen ziehen und den Export von Waffen an Israel für den dortigen Einsatz stoppen. „Der Verstoß gegen internationale Verpflichtungen ist in diesem Fall so eklatant, dass endlich auch der Bundesregierung klar sein muss: Es dürfen keine deutschen Waffen mehr geliefert werden, die in Gaza eingesetzt werden können – denn es besteht das Risiko, dass damit Völkerrechtsbruch begangen wird“, sagte Brantner am Donnerstag den 7. August in Berlin.