Politik
357,5 Millionen Euro sind 2026 für den Sport eingeplant
Berlin 25.09.2025
– Im Haushaltsentwurf für 2026 (21/600) sind 357,5 Millionen Euro für den Sport eingeplant. „Das ist ein neuer Rekordwert“, sagte die Staatsministerin für Sport und Ehrenamt im Bundeskanzleramt, Christiane Schenderlein (CDU), am Donnerstag vor dem Ausschuss für Sport und Ehrenamt. Im Haushalt 2026 werden erstmals die früher im Etat des Bundesministeriums des Innern (BMI) eingeplanten Mittel im Einzelplan 04 des nun zuständigen Bundeskanzleramtes abgebildet.
Schenderlein sprach von einer langen Aufgabenliste und verwies unter anderem auf den Stau bei den Investitionen in die Sportstätteninfrastruktur. Daher sei die Entscheidung des Haushaltsausschusses bei der Bereinigungssitzung zum Haushalt 2025, Investitionen in die Sportinfrastruktur in das Sondervermögen des Bundes mit bis zu einer Milliarde Euro aufzunehmen, „ein tolles und langerwartetes Zeichen für den Sport“. Diese Milliarde solle auch dem Spitzensport zugutekommen, sagte Schenderlein.
Hilfreich sei, dass im Haushalt des Bundeskanzleramtes ab 2026 100 Millionen Euro zusätzlich zu den im Finanzplan vorgesehenen Mittel für den Spitzensport zur Verfügung stünden. Auch das sei erfreulich, betonte sie.
Seitens der Abgeordneten gab es Lob für den geplanten Mittelaufwuchs. Stephan Mayer (CSU) stellte gleichzeitig aber fest, „dass der Kulturhaushalt um zehn Prozent aufwächst“, der Sporthaushalt aber nicht. Mayer vermochte auch die von der Staatsministerin angesprochenen zusätzlichen 100 Millionen Euro im Haushaltsansatz nicht zu erkennen. Zudem sei das geplante Plus von 2,5 Millionen Euro für Trainerinnen und Trainer im Leistungssport nicht die angekündigte Traineroffensive.
Jörn König (AfD) sah das ähnlich. Die 2,5 Millionen Euro bedeuten lediglich 32.000 Euro pro Spitzenverband. „Um einigermaßen mit dem TVÖD vergleichbare Gehälter zahlen zu können, bräuchten die Verbände für die Trainer einen Aufwuchs von 14 Millionen Euro“, sagte er.
Bettina Lugk (SPD) thematisierte die eingestellten 2,45 Millionen Euro für die Olympiabewerbung und wollte wissen, wie das Geld im Haushaltsjahr 2026 abfließen soll und „wie es auf die vier deutschen Bewerber aufgeteilt wird“.
Mehr Verlässlichkeit forderte Tina Winklmann (Bündnis 90/Die Grünen). Beim Thema Trainerinnen und Trainer müsse der Begriff erweitert und das Leistungssportpersonal in Gänze erfasst werden, sagte sie.
Christian Görke (Die Linke) sah Licht, „aber auch viel Schatten“ in der Haushaltsplanung. Er erkundigte sich unter anderem danach, wie sich die Sportmilliarde im Haushaltsansatz 2026 niederschlägt.
Was die zusätzlichen 100 Millionen Euro angeht, so verwies Staatsministerin Schenderlein, darauf, dass es in den vergangenen Jahren im BMI-Haushalt „keinen Nachvollzug seitens des Bundesministeriums der Finanzen gab“. Daher wäre der Sportetat laut Schenderlein ohne die zusätzlichen 100 Millionen Euro auf 258 Millionen Euro „runtergerutscht“. Mit Blick auf die bessere Unterstützung von Trainerinnen und Trainer kündigte Schenderlein einen Runden Tisch an. Es gehe schließlich nicht immer nur ums Geld, sondern auch um Transparenz und Analysen. Zudem, so die Staatsministerin, sei nicht das Kanzleramt bei der Frage federführend, sondern das Bundesministerium für Arbeit und Soziales.
Zum Verweis Mayers auf die zehnprozentige Steigerung des Kulturetat sagte Schenderlein, man dürfe nicht die Sportmilliarde vergessen. Eine solche Milliarde hätte sich sicherlich auch der Kulturstaatsminister gewünscht. Zu dieser Sportmilliarde gebe es den Maßgabebeschluss des Haushaltsausschusses. Darin werde die Bundesregierung aufgefordert, diese Summe über Förderprogramme aufzubringen, sagte die Staatsministerin. Für 2025 seien daher fünf Millionen Euro und für 2026 328 Millionen Euro eingestellt. Im Haushaltsverfahren müsse man sich nun dafür einsetzen, dass die weiteren Beträge bis zu einer Milliarde Euro im Einzelplan 60 eingeplant werden.
Die Kosten der Olympiabewerbung „im innerdeutschen Prozess“, so Schenderlein weiter, müssten die Städte selber tragen. „Wir planen, was darüber hinaus notwendig wird“, sagte sie mit Blick auf die eingestellten 2,45 Milliarden Euro. Welche Investitionen konkret notwendig werden, sei aber noch nicht klar.