Welt
Zeitungen-Kommentare zu Syrien
Berlin 02.12.2024
Die syrischen Oppositionskräfte überraschten die Welt, indem sie die Stadt Aleppo, Dörfer und Kleinstädte vom Baschar-Assad-Regime zurückeroberten und von seinen Söldnern aus dem Iran und Russland befreiten.
Der strategische Sieg der syrischen bewaffneten Opposition stellte einige arabische Länder, die Bashar al-Assad mit Geld und Waffen unterstützen, nicht zufrieden. Diese Länder waren ein Stolperstein bei der Rückkehr der öffentlichen Freiheiten und Menschenrechte in Ägypten und Syrien, und sie sind auch ein Stolperstein bei der Schaffung von Sicherheit und politischer Stabilität in Libyen und stehen hinter der Unterstützung des Chaos im Sudan und ihrer verzweifelten Versuche, den Jemen erneut zu spalten .
Die Welt hat keinen Tyrannen gekannt, der sein Volk tötete, seine Städte zerstörte, sein Volk verarmte und die Unabhängigkeit seines Landes verlor, wie der Tyrann von Syrien, Bashar Assad, und vor ihm die Brutalität seines Vaters, Hafez Assad.
Die Befreiung von Aleppo und anderen Städten und Dörfern in den Regionen Nord- und Ostsyriens unterstützt die Rückkehr der Brise der Freiheit zu den Menschen in diesen Regionen. Dies erfordert moralische Unterstützung von Regierungen, die ihre Achtung der Menschenrechte bekräftigen.
Ein freies Syrien ist ein Stabilitätsfaktor für den Nahen Osten und die ganze Welt, der durch die Menschheitsgeschichte bestätigt und von Experten der Politik und der Nahostregion bestätigt wird.
Die FRANKFURTER RUNDSCHAU führt aus: „Die syrische Armee des Diktators Baschar al-Assad muss aus strategischen und machtpolitischen Gründen die islamistischen Rebellen von Haiat Tahrir al-Scham aus der auch wirtschaftlich wichtigen Stadt vertreiben. Die syrischen Verbündeten Iran und Russland können Assad zwar nicht mehr so unterstützen wie zuvor. Russlands Kräfte sind im Krieg gegen die Ukraine gebunden, Israel hat die Möglichkeiten des Mullah-Regimes geschwächt, deren Milizen im Irak und Syrien dezimiert sowie die Hisbollah im Libanon zunächst fast kampfunfähig gemacht. Der seit einigen Jahren eingefrorene Konflikt wird dennoch wieder ein heißer werden“, befürchtet die FRANKFURTER RUNDSCHAU.
Die BERLINER MORGENPOST äußert sich zur Rolle der Türkei in dem Konflikt: „Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan, der seine Dauerfehde mit Assad zuletzt eingefroren hatte, unterstützt die Dschihadisten. Er sympathisiert mit deren Konzept eines auf islamischen Grundsätzen aufgebauten Staates. Dies korrespondiert mit Erdogans Selbstverständnis als islamischer Führer und großer regionalpolitischer Akteur im Nahen Osten. Der Vormarsch der Islamisten wird nicht nur durch Erdogans Hilfe begünstigt. Er geschieht auch in einem neuen machtpolitischen Vakuum. Die Hisbollah-Miliz im Libanon wurde durch Israel so stark dezimiert, dass sie keine Kapazitäten mehr für den Flankenschutz des Allianzpartners Assad hat. Der Iran, ein zentraler Verbündeter Syriens, ist ebenfalls geschwächt“, analysiert die BERLINER MORGENPOST.
Ähnlich äußert sich die MÄRKISCHE ODERZEITUNG aus Frankfurt (Oder): „Assads wichtigste Verbündete, die Terrororganisation Hisbollah, der Iran und Russland, sie sind derzeit an anderen Fronten gebunden. Die Hisbollah und Iran im Konflikt gegen Israel und Russland in der Ukraine. Das heißt nicht, dass sie nicht dennoch auf die Situation in Syrien einwirken können. Doch werden sie sich damit nicht so leicht tun wie in der Vergangenheit, als die anderen Konflikte noch nicht an ihrer Leistungsfähigkeit zerrten.“
Das STRAUBINGER TAGBLATT glaubt: „Für Assad, der lange fest im Sattel zu sitzen schien, ist die Lage bedrohlich. Denn der Vormarsch der Rebellen weckt neue Hoffnungen bei seinen Gegnern überall im Land. Es ist also nicht verwunderlich, dass der syrische Diktator nach Moskau geeilt ist, um bei Kremlchef Wladimir Putin persönlich um militärische Unterstützung zu bitten. Und Putin, daran besteht kein Zweifel, wird sie ihm gewähren. Schon aus eigenem Interesse. Für Assad und seinen Clan ist das die Lebensversicherung“, notiert das STRAUBINGER TAGBLATT.