Berlin
VDGH zieht Jahresbilanz und fordert MedTech-Strategie für Deutschland
Berlin 10.04.2025
Der Verband der Diagnostica-Industrie (VDGH) hat heute im Rahmen seiner Jahrespressekonferenz die Marktergebnisse für das Jahr 2024 vorgestellt und die Erwartungen der Branche für das laufende Jahr formuliert. Bei einem stabilen Umsatzniveau blieb die wirtschaftliche Dynamik im zurückliegenden Jahr verhalten. Die jüngste Branchenumfrage zeigt, dass die Diagnostikindustrie ein herausforderndes Jahr 2025 erwartet. Angesichts schwieriger Rahmenbedingungen fordert der VDGH-Vorstandsvorsitzende Ulrich Schmid entschlossene politische Weichenstellungen, die den Standort Deutschland stärken und die Wettbewerbsfähigkeit der Medizintechnik sichern.
Stabilisierung – aber kein Wachstumsschub
Der deutsche Markt für In-vitro-Diagnostika (IVD) verzeichnete im Jahr 2024 ein Umsatzvolumen von 2,37 Milliarden Euro und damit ein leichtes Wachstum von 0,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Der Life-Science-Research-Markt erreichte in Deutschland einen Umsatz von 3,07 Milliarden Euro, blieb aber 0,3 Prozent unter dem Vorjahreswert. „Die Märkte stabilisieren sich über dem Niveau vor der Corona-Pandemie. Es fehlt jedoch an Wachstumsimpulsen in beiden Branchen“, fasst VDGH-Vorsitzender Ulrich Schmid die Entwicklung zusammen.
Nutzen der In-vitro-Diagnostik
Für die großen Themen der zukünftigen Gesundheitsversorgung – Fachkräftemangel, alternde Bevölkerung, starre Versorgungsstrukturen – bietet die Labordiagnostik gezielte Lösungsbeiträge an. Eine richtungsweisende Entwicklung ist die patientennahe Sofortdiagnostik (Point-of-Care-Testing) mit ihren Einsatzmöglichkeiten am Ort des Geschehens. „Point-of-Care-Testing bringt Diagnostik zum Patienten – ob in der Arztpraxis, im Rettungsdienst, im Pflegeheim oder im ländlichen Raum. Schnelle Entscheidungen und effiziente Behandlungsabläufe werden dadurch unterstützt“, erläutert VDGH-Geschäftsführer Dr. Martin Walger.
Foto: ©PWO