Welt
Presseschau: Afghanistan August 2024
Berlin PWO 16.08.2024
Drei Jahre sind vergangen, seit die Taliban wieder die Herrschaft über Afghanistan übernommen haben
Wer glaubt, dass die NATO, die USA und Deutschland überraschend ihren Abzug aus Afghanistan im Jahr 2021 angekündigt haben, der irrt. Im Jahr 2011 fand in Bonn eine internationale Afghanistan-Konferenz statt. Es wurde angekündigt, dass die Präsenz der internationalen Militärkoalition gegen die Taliban in Afghanistan innerhalb von zehn Jahren ab dem Datum der Bonner Internationalen Konferenz beendet werden würde.
In den letzten drei Jahren, seit die Taliban wieder die Herrschaft über ihr Land übernommen haben, haben viele Veränderungen stattgefunden, von denen die wichtigste darin besteht, dass Afghanistan seine Schulden gegenüber vielen Ländern der Welt begleicht, und die Taliban konnten die Situation etwas verbessern seine Leute.
Berichte darüber, dass die Taliban etwa eine Million vierhunderttausend Mädchen von der Schule ferngehalten haben, mögen wahr sein. Vielleicht . Die Situation in Afghanistan ist düster, da die deutsche Regierung und einige europäische Länder sowie die USA unter dem Vorwand ihres Fanatismus ihre Beziehungen zu den Taliban abgebrochen haben. Wir können uns dessen nicht sicher sein dass Frauen keine Bildung erhalten.
Wenn dies wahr ist, widerspricht es den Lehren des Islam, der auf Wissenschaft, Wissen, Lesen und Schreiben setzt. Wenn Mädchen keine Bildung erhalten, tragen Deutschland und die Länder, die ihre Beziehungen zur Taliban-Regierung abgebrochen haben, die Verantwortung dafür, da der Abbruch der Beziehungen die Taliban und andere fanatischer macht.
Die RHEINISCHE POST aus Düsseldorf kommentiert den dritten Jahrestag der erneuten Machtübernahme der Taliban in Afghanistan: „Nach dem Abzug internationaler Truppen konnten sie nach kürzester Zeit Provinz für Provinz einnehmen. Während ausländische Staatsbürger per Luftbrücke in Sicherheit gebracht wurden, blieben die meisten afghanischen Ortskräfte zurück. Inzwischen sind die Taliban seit drei Jahren an der Macht. Gerade Afghaninnen haben unter den Steinzeitislamisten keine Zukunft: Mindestens 1,4 Millionen Mädchen sind vom Schulverbot ab der siebten Klasse betroffen. Und Deutschland? Hat wieder einmal zu viel versprochen. Denn trotz anderslautender Bekundungen wird am dritten Jahrestag der Taliban-Herrschaft endgültig klar: Die Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit – GIZ – zieht sich zum Jahresende aus Afghanistan zurück. Und die lokalen Beschäftigten werden wieder einmal im Stich gelassen“, hält die RHEINISCHE POST fest.
Die LAUSITZER RUNDSCHAU aus Cottbus schreibt: „Afghanen kommen in der öffentlichen Darstellung fast nur noch als Messerstecher vor – und es herrscht ein Überbietungswettbewerb, wenn es darum geht, Menschen an den Hindukusch zurückzubringen. Dort wurde einst unsere Sicherheit verteidigt. Jetzt häufen sich die Vorschläge, mit den Taliban zu reden – vor allem, um Abschiebungen zu ermöglichen. Einst wollten die Deutschen helfen, am Hindukusch eine Demokratie aufzubauen. Jetzt ist das Interesse an dem bettelarmen Land fast erloschen. Dabei hatten Millionen Menschen gehofft, ihr Leben würde mit westlicher Hilfe besser werden. Wenn solche Menschen nun glauben, ihre Hoffnungen bei uns verwirklichen zu können, schlägt ihnen immer mehr Kälte entgegen. Das ist Verrat. Auch an uns selbst“, meint die LAUSITZER RUNDSCHAU.