Welt
Hunger und Krieg gehen Hand in Hand
Berlin 01.12.2024
Konflikte sind die Hauptursache für Hunger. Im Gazastreifen sehen wir das in all seiner Deutlichkeit. Auch weltweit leben mehr als 85 Prozent aller hungernden Menschen in Konfliktregionen.
Heute möchte ich dir über unseren Einsatz für die Resolution 2417 berichten. Die Resolution 2417 wurde vom Sicherheitsrat der Vereinten Nationen beschlossen und verurteilt den Einsatz von Hunger als Kriegswaffe sowie die systematische Verweigerung humanitärer Hilfe durch Regierungen in Konfliktgebieten. 2018 wurde sie einstimmig beschlossen. Den Zugang zu humanitärer Hilfe für die Zivilbevölkerung zu ermöglichen, ist eine Verpflichtung nach dem humanitären Völkerrecht.
Mit der Petition, die auch du unterschrieben hast, rufen wir dazu auf, der Resolution 2417 nachzukommen. Denn nach dem humanitären Völkerrecht sind alle Staaten dazu verpflichtet, den Zugang zu humanitärer Hilfe zu gewährleisten. Hunger darf niemals als Kriegswaffe eingesetzt werden!
Den Menschen im Gazastreifen droht mit jedem weiteren Kriegstag eine Hungersnot. Um es ganz deutlich zu sagen: Bereits heute ist die gesamte Bevölkerung in Gaza mit einer Hungerkrise konfrontiert und vielerorts droht eine Hungersnot. Praktisch alle Familien müssen täglich auf Mahlzeiten verzichten, viele Menschen essen tagelang überhaupt nichts. Besonders gefährdet sind Säuglinge, Kleinkinder sowie schwangere und stillende Frauen. Sie brauchen dringend lebenswichtige Medikamente, sauberes Wasser und Nahrung.
Satellitenbilder des Gazastreifens zeigen das Ausmaß der Zerstörung. Fischerhäfen, Märkte, Bäckereien, Gewächshäuser und landwirtschaftliche Flächen sind nicht mehr nutzbar – ganz zu schweigen von den Häusern und Wohnungen der Menschen. Diese gezielte Zerstörung von ziviler Infrastruktur ist ein direkter Verstoß gegen die Resolution 2417 des UN-Sicherheitsrates.
Solange die Kampfhandlungen weitergehen, wird keine ausreichende humanitäre Hilfe möglich sein. Das heißt konkret: Eine Hungersnot jetzt abzuwenden, geht nur, wenn es eine anhaltende Waffenruhe gibt und vermehrt Hilfsgüter und kommerzielle Güter alle Teile des Gazastreifens erreichen.