Wirtschaft
Energieverbrauch der Industrie geht im zweiten Jahr in Folge deutlich zurück
Rückgang im Jahr 2023 in direktem Zusammenhang mit rückläufiger Produktion in den energieintensiven Industriezweigen
Berlin Wiesbaden 04.11.2024
Im Jahr 2023 hat die Industrie in Deutschland 3 282 Petajoule Energie verbraucht. Das waren 7,8 % weniger als im Jahr 2022, als der Energieverbrauch der Industrie bereits um9,1 % gegenüber dem Vorjahr gesunken war. Der Rückgang des Energieverbrauchs in der Industrie stand im direkten Zusammenhang mit einer sinkenden Produktion in 2023. Besonders stark betroffen waren die energieintensiven Branchen, in denen die Produktion um 11,2 % zurückging.
Mit 91 % wurde im Jahr 2023 der größte Teil der genutzten Energieträger in der Industrie energetisch, also für die Strom- und Wärmeerzeugung eingesetzt. Die übrigen 9 % der Energieträger (hauptsächlich Mineralölprodukte und Erdgas) dienten als Grundstoff zum Beispiel zur Herstellung von Chemikalien, Düngemitteln oder Kunststoffen. Trotz eines Rückgangs um 6,4 % gegenüber dem Vorjahr blieb Erdgas mit einem Anteil von 28 % der am meisten verwendete Energieträger in der Industrie, gefolgt von Strom (21 %), Mineralölen und Mineralölprodukten (16 %) sowie Kohle (15 %).
Chemieindustrie nutzt fast ein Drittel der Energieträger zu nicht-energetischen Zwecken
Größter Energieverbraucher unter den Industriezweigen war im Jahr 2023 erneut die chemische Industrie mit einem Anteil von 26,5 % des Gesamtenergieverbrauchs, gefolgt von der Metallerzeugung und -bearbeitung mit23,9 % sowie der Kokerei und Mineralölverarbeitung mit 10,3 %. In der chemischen Industrie wurden allerdings fast ein Drittel der Energieträger (31,6 %) als Ausgangsstoffe für chemische Produkte und damit nichtenergetisch eingesetzt.