Berlin

100-jähriges Bestehen des Fastenbrechens im Ramadan

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Berlin 12.03.2025

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier bei einem Besuch der Wilmersdorfer Moschee zu ihrem 100-jährigen Bestehen und Teilnahme am Fastenbrechen im Ramadan

Eine Religion besteht nicht nur aus Glaubensüberzeugungen, nicht nur aus Theologie und dem Nachdenken über Gott und die Welt und nicht nur aus ethischen Grundsätzen, die unser praktisches Handeln leiten sollen. Zur Religion – so kenne ich das als Christ ja auch – gehört, dass sie unsere Zeit strukturiert: der Tag, die Woche, das Jahr – all das bekommt in der Religion eine Struktur, einen Rhythmus“ sagte Steinmeier.

Als Christ kenne ich solche geprägten, auf einen Höhepunkt hin ausgerichtete Zeiten des Fastens und der Besinnung natürlich auch. Die Fastenzeit, die mit dem Aschermittwoch beginnt und Ostern endet – und besonders natürlich die Adventszeit, die auf das Weihnachtsfest zuläuft mit seinem ganzen festlichen Glanz, mit Geschenken, Feiern und dem Wiedersehen in Familie und Freundeskreis.

Apropos Advent: „Der Islam gehört zu Deutschland“ hat einer meiner Vorgänger gesagt. Das lässt sich heute angesichts von fünfeinhalb Millionen Menschen muslimischen Glaubens in Deutschland nicht ernsthaft bestreiten. Aber wie sehr der Islam inzwischen hier in Deutschland angekommen ist, stellt man manchmal an scheinbaren Kleinigkeiten fest: Eine sehr deutsche Tradition, nämlich die des Adventskalenders, ist, wie ich gehört habe, jetzt auch bei nicht wenigen muslimischen Kindern zu finden, nämlich ein Ramadan-Kalender, in dem es ähnlich wie im Advent, Süßigkeiten und kleine Überraschungen gibt – und wo die Kinder sehr spielerisch lernen, wie die Zeit gezählt ist und wie gewisse Tage eben eine besondere Bedeutung haben und nicht jeder Tag wie der andere ist.

Fotos: ©PWO

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