Wirtschaft
ifo Institut: Soziale Mobilität in Deutschland geht zurück
München, Berlin 05.09.2025
– Die soziale Mobilität ist in Deutschland seit den 1970er Jahren deutlich zurückgegangen. Das zeigt eine neue Studie des ifo Instituts mit Blick auf die Entwicklung der Einkommensmobilität für die Geburtsjahrgänge von 1968 bis 1987. Demnach haben Kinder, die ab den 1980er Jahren geboren wurden, geringere Aufstiegschancen als frühere Generationen. „Der Einfluss des Einkommens der Eltern auf die Bildung und das spätere Einkommen der Kinder hat sich Ende der 1970er und Anfang der 1980er Jahre innerhalb von einer Generation verdoppelt“, sagt ifo-Forscherin Julia Baarck.
Eine mögliche Ursache für geringere soziale Mobilität sei vor allem der steigende Einfluss des Elterneinkommens auf den Bildungserfolg der Kinder. Der Rückgang der Einkommensmobilität fällt zeitlich mit einem starken Anstieg der Einkommensungleichheit in den 1990er und 2000er Jahren zusammen. „Die Kombination einer steigenden Ungleichheit und sinkenden Mobilität stellt eine toxische Mischung für die Chancengerechtigkeit in Deutschland dar“, sagt Andreas Peichl, Leiter des ifo Zentrums für Makroökonomik und Befragungen.
Im internationalen Vergleich ist die Einkommensmobilität in Deutschland inzwischen ähnlich gering wie in den USA. Bisher dokumentierten Studien für Deutschland eine höhere Einkommensmobilität.